Ghostbusters: Legacy
Nachdem das weibliche Remake der „Ghostbusters“ trotz starker Hauptdarstellerinnen floppte, versucht man es jetzt mit der Fortsetzung der ursprünglichen Story. Der Titel „Ghostbusters: Legacy“ ist gleich doppelt Programm: Denn zum einen muss plötzlich die Enkel:innen-Generation zum Protonenstrahler greifen, zum anderen tritt „Tully“-Regisseur Jason Reitman das Erbe seines Vaters Ivan Reitman an, der damals für die ersten beiden Filme verantwortlich war. Das Ergebnis ist eine nostalgisch-fluffige Action-Komödie, die rundum Spaß macht und vor allem (aber nicht nur!) Fans der Ghostbusters viel Freude bereiten dürfte. Sogar die ursprünglichen Geisterjäger lassen sich kurz blicken, während die Kids mutig in ihre Fußstapfen treten und kurzerhand die Welt retten.
Was dich in „Ghostbusters: Legacy“ erwartet:
Nach dem Tod ihres Großvaters fahren die Geschwister Phoebe und Trevor mit ihrer Ma zu seiner abgelegenen Farm, um dort gemeinsam den Nachlass zu sichten. Sie denken sich erstmal nichts dabei, schließlich kannten sie den alten Mann überhaupt nicht – und nach dem, was im anliegenden Dorf Summerville so über den verrückten Einsiedler erzählt wird, scheint das auch besser so. Doch dann macht die wissenschaftsbegeisterte Phoebe im Keller ein paar spannende Entdeckungen und findet wenig später heraus: Ihr Vater war ein legendärer Geisterjäger und hat sich hierher zurückgezogen, um die Welt vor dem großen Seelensturm zu beschützen, der sich schon seit Jahren in den Tiefen einer verlassenen Mine anbahnt und nun unmittelbar bevorsteht. Denn leider haben Phoebe, ihr neuer Ferienschulfreund Podcast und der Hobby-Seismologe Gary die Sache mit dem Ausprobieren einer Geisterfalle noch beschleunigt. Der Geist, der dabei entkommen konnte, setzt eine ganze Reihe von Ereignissen in Gang, mit denen schließlich das düstere Chaos über Summerville hereinbricht.
Lohnt sich der Film „Ghostbusters: Legacy“ für mich?
Antwort: Ja! „Ghostbusters: Legacy“ ist einfach coole Feelgood-Unterhaltung mit angenehm spukigem Einschlag, Nostalgie-Einlagen für die „alte Hasen“ und einem charmanten Humor, der auf intelligente Weise mit seiner Stumpfsinnigkeit kokettiert. Das äußert sich vor allem in Phoebes beeindruckendem Witze-Repertoire, aber ebenso an vielen anderen Stellen. Und da zeigt sich schon eine der zwei größten Stärken des Films: Reitman nimmt sich überraschend viel Zeit, damit wir unsere Held:innen kennen- und lieben lernen können. Das fällt hier besonders leicht. Schließlich haben wir mit Mckenna Grace – unter anderem Geisterjäger:innen-Tochter in „Annabelle 3“ und junge Verkörperung von „Captain Marvel“ – sowie „Stranger Things“-Star Finn Wolfhard zwei erfahrene Nachwuchsschauspieler:innen, die ihre Rollen fantastisch ausfüllen. So gut, dass die Erwachsenen weitestgehend Nebenfiguren bleiben. Selbst wenn der „Ant-Man“-Star und „Sexiest Man Alive 2021“ Paul Rudd dazugehört, der als nerdiger Seismologe und Ghostbusters-Fanboy durchaus seine Momente hat. Aber es sind nun mal die jungen Geisterjäger:innen, die das Geschehen rocken.
Die zweite große Stärke ist das Spiel mit der Vergangenheit: „Ghostbusters: Legacy“ ist eine deutliche Hommage an die ursprünglichen Filme – mit zahlreichen Anspielungen und dem Wiederauftauchen alter Geister (Happy Easter-Egg-Jagd!). Aber eben so, dass es nicht nur darum geht und man den Film auch genießen kann, ohne die ersten beiden Teile zu kennen. Aber eines gilt nach wie vor: Man muss es ein bisschen verrückt und flippig mögen – dann bist du bei den „Ghostbusters“ genau richtig. Und auch wenn die alte Feuerwache inzwischen ein Starbucks ist – die alte Geisterjäger-Nummer funktioniert noch immer. In jeder Hinsicht.
Marius Hanke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe