Interstellar

Als die Nahrungsmittel auf der Erde in naher Zukunft knapp werden, steht die Menschheit an einem Scheidepunkt. Die letzte Hoffnung liegt, glaubt man dem Wissenschaftler Brand, in einer halsbrecherischen Weltraummission. Denn aus einem Wurmloch hat man Botschaften einstiger Astronauten erhalten, die vor einem halben Jahrhundert in einer benachbarten Galaxie nach neuen Rohstoffen für die Erde suchen sollten. Ausgerechnet der Farmer Cooper soll das Raumschiff Endurance nun dorthin steuern, ein Familienvater, der noch bis vor wenigen Jahren selbst als Astronaut gearbeitet hat und nun unter mysteriösen Umständen den Weg zu den im Geheimen arbeitenden Wissenschaftlern gefunden hat. Cooper willigt ein. Und er weiß, dass die Chancen, seine Kinder wiederzusehen sehr gering sind. Mit Brands Tochter Amelia und zwei weiteren Astronauten macht er sich auf den Weg zu dem Wurmloch.

An Christopher Nolan scheiden sich die Geister. Die einen verehren ihn, weil seine Filme nicht blind dem Hollywood-Mainstream folgen und Nolan sich immer wieder überraschende erzählerische Freiräume schafft. Die anderen halten ihn für einen überbewerteten Blender. „Interstellar“ lässt durchaus Raum für beide Ansichten. Denn tatsächlich wirkt dieser Film manchmal so monumental und episch, dass man ihn für den letzten großen Science-Fiction-Film des Kinos halten könnte. Nolan wandelt ganz deutlich auf den Spuren von Stanley Kubricks „2001 – Odyssee im Weltall“. Dadurch erhält der ebenfalls bildgewaltige „Interstellar“ auch eine inhaltliche Bedeutungsschwere, wie man sie im gegenwärtigen Genre-Kino gar nicht mehr gewohnt ist. Er verbindet die großen philosophischen und wissenschaftlichen Themen dann auch noch mit einer ganz persönlichen Familiengeschichte, die die hochtechnologische Welt immer wieder erdet und begreifbar macht. Zudem tritt der Film dabei so selbstbewusst und ironiefrei auf, dass man schon fast irritiert ist. Doch andererseits leidet der Film dann auch wieder an dieser Ernsthaftigkeit. Nolan verzettelt sich in seiner Welt und in dem Raum-Zeit-Kontinuum, das er aufzubrechen versucht, bis nur noch ein zweifellos faszinierender Bilderrausch bleibt. Das fröhliche Spiel mit den Zeitebenen und Erzählstrukturen aus The Following, Memento, Insomnia und Inception treibt Nolan hier auf die Spitze. Wer eine derart klare Vision von seinen Filmen hat wie Nolan, muss keine Kompromisse eingehen. Die Grenzen des Blockbuster-Kinos jedenfalls hat er schon wieder etwas gedehnt.

Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA/Spanisch DD 5.1/Engl. f. Sehg.
Untertitel: Spanisch/Dänisch/Dt. f. Hörg./Engl. f. Hörg./Finnisch/Isländisch/Norwegisch/Schwedisch

Blu-ray Extras: Featurettes

Stefan Stiletto