Memento

Wer nicht aufpasst, wird abgehängt: „Memento“ erzählt einen Handlungsstrang sequenziell rückwärts in Farbe, den anderen linear vorwärts schwarzweiß. Hört sich kompliziert an? Ist es auch - aber gerade deshalb macht dieser Film solch ungeheuren Spaß! Und wer am Ball bleibt und sich auf die ungewöhnliche Erzählweise einlässt, ist nach knapp zwei Stunden um eine wahrlich atemberaubende Erfahrung reicher.
Die Hauptfigur Leonard Shelby hat nach einem Überfall, bei dem seine Frau ums Leben kam, sein Kurzzeitgedächtnis größtenteils eingebüßt und versucht nun verzweifelt, das Verbrechen aufzuklären. Ständig zückt er seine Polaroid-Kamera, um mittels eines Systems aus kommentierten Sofortbildern, Notizen und Tätowierungen seine akute Vergesslichkeit zu kompensieren und der Wahrheit schrittweise auf die Spur zu kommen. Dabei mutet die Regie dem Zuschauer beinahe die gleichen Qualen zu wie dem Protagonisten: Denn letztlich sind alle diese Aufnahmen Bilder ohne Geschichte! Sequenz für Sequenz tastet sich Shelby fortan durch eine unübersichtliche Zeitachse voller unliebsamer Überraschungen und Intrigen ...

Die Lesarten von Nolans verstörendem Film sind vielgestaltig, und ein wiederholtes Gucken erweist sich als durchaus fruchtbar. Fragwürdig, aber nicht uninteressant ist die Möglichkeit einiger DVD-Editionen, die Handlung chronologisch linear zu sortieren, um mehr Licht ins Dunkel der Geschichte zu bringen.

DVD Extras: Trailer, Audiokommentar, Making of, Interviews, , Biografien, Hintergrundinfos, Hidden Feature