Following

Als Schriftsteller mehr oder weniger gescheitert folgt ein junger Mann willkürlich Passanten durch die Straßen Londons. Geradezu besessen ist er von dem Leben der anderen. Eines Tages jedoch stellt ihn eines seiner Opfer zur Rede. Obgleich seriös gekleidet, handelt es sich dabei um den Einbrecher Cobb. Fasziniert von dem ungewöhnlichen Mann schließt der Schriftsteller sich ihm an. Cobb allerdings pflegt einen eigenen Stil. Es geht ihm weniger um die Beute an sich, als vielmehr darum, etwas über die Menschen zu erfahren, in deren Wohnungen er einsteigt, und ihr geregeltes Leben durcheinander zu bringen – eine Methode, die dem Schriftsteller sehr entgegen kommt. Dann aber geht er zu weit: er verliebt sich in eines ihrer Opfer und verliert zunehmend die Kontrolle über sein eigenes Handeln.

In Schwarzweiß und mit einer unsteten, aber nicht ruckeligen Handkamera gedreht, wirkt Christopher Nolans Regiedebüt aus dem Jahr 1998 wie ein Undergroundfilm. Gerade der raue, alles andere als aalglatte Stil macht dabei den Reiz dieses Thrillers aus, der seine namenlosen Protagonisten wie in einem Film Noir in einem Netz aus Intrigen verspinnt. Das Spiel mit verschachtelten Chronologien hatte es dem Regisseur von „Memento“ und jüngst „Batman Begins“ bereits damals sichtlich angetan. Fließend wechselt er zwischen den Zeitebenen und lässt so die Grenzen zwischen Lüge und Wahrheit, Erfindung und Realität geschickt verschwimmen.

Hörenswert ist insbesondere Nolans szenenspezifischer, analytischer Audiokommentar. Ein weiteres Feature der DVD ermöglicht es, die entsprechenden Drehbuchseiten während des Films einzublenden – eine etwas sperrige, wenngleich interessante Angelegenheit.

DVD-Bildformat: 1:1,37
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Audiokommentar, Trailer, chronologische Filmversion, Drehbuch mit Multiangle-Funktion

Stefan Stiletto