Shazam!
Zwischen neuer Pflegefamilie und Schulhofstreitereien wird der fünfzehnjährige Billy plötzlich mit einer wundersamen U-Bahn-Fahrt aus seiner Welt gerissen und trifft auf den geheimnisvollen Zauberer Shazam. Der hat viele Jahre lang nach einem Nachfolger gesucht, doch niemand erwies sich als würdig und nun ist Billy seine letzte Chance, um die Welt vor den sieben Todsünden zu retten. Ohne wirklich zu verstehen, was der verrückte alte Mann von ihm will, spielt Billy lieber mit – und nur einen Moment später steckt er unverhofft im Körper eines Erwachsenen und in einem Superheldenkostüm, während der Zauberer vor ihm zu Asche zerfällt.
Wieder zurück in seiner Welt muss er zunächst seinen Pflegebruder Freddy davon überzeugen, dass er wirklich Billy ist – denn der kennt sich mit dem ganzen Superheldenkram aus und kann ihm hoffentlich sagen, was er nun tun soll. Gemeinsam testen sie seine Superkräfte und finden heraus, dass er nicht nur kugelsicher ist und Blitze schießen, sondern sich außerdem mit dem Wort „Shazam“ jederzeit zurückverwandeln kann. Endlich fühlen sich die Kräfte wirklich nach Spaß an und die beiden tun, was man eben so tut, wenn man plötzlich alle Möglichkeiten zur Verfügung hat: eine Menge Blödsinn anstellen. Bis kurze Zeit später der Superschurke Sivana an die Tür klopft und Billy erkennt, dass Peter Parkers Onkel Ben recht hatte: Aus großer Kraft folgt große Verantwortung. Und dass er nun zum ersten Mal eine Familie hat, die es um jeden Preis zu beschützen gilt.
Nahezu zeitgleich zu Marvels „Captain Marvel“ hat nun auch DC mit „Shazam“ seinen Film zum ursprünglich gleichnamigen Charakter in die Kinos gebracht – muss ihn aber aus Markenrechtsgründen anders nennen. An die bildgewaltigen Inszenierungen und tiefverzweigten Stories des Marvel-Universums kommt der locker-lustige „Shazam“ zwar lange nicht heran. Doch dafür schafft Regisseur David F. Sandberg inmitten des großen Superhelden-Trends einen erfrischenden Kontrast zum überladenen Leinwand-Pathos. (Der übrigens auch einen ganz anderen Eindruck erweckt als seine bisherigen Horrorfilme Annabelle 2 und Lights out.) Mit einer Art Kreuzung aus Kick-Ass und Spielbergs Comic-Figur Freakazoid bringt der Film wieder etwas Leichtigkeit zurück ins Themenfeld der zumeist eher düsteren Heldengeschichten und ist kurz gefasst einfach gute Unterhaltung kombiniert mit einer angenehmen Prise Family-Feeling. Es ist mitunter brüllend komisch, wenn ein fünfzehnjähriger Verstand mit Superkräften hantiert. Und es ist ebenso schön, dabei zuzusehen, wie ein verzweifelt nach seiner Mutter suchender Jugendlicher endlich einen Ort findet, an dem er sich zuhause fühlt. Wenn dann noch die Bösewichte ihr Fett wegbekommen und die Gag-Schreiber wirklich gute Arbeit geleistet haben, ist das eine jener schönen Gelegenheiten, um mit Jung und Alt gemeinsam einen Film zu genießen.
Marius Hanke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Dt. f. Sehg.
Untertitel: Französisch, Dt. f. Hörg., Engl. f. Hörg., Ital. f. Hörg., Niederländisch