Justice League

Einige Zeit nach dem heldenhaften Tod von Superman im Kampf gegen das Monster Doomsday droht der ohnehin geplagten Erde neues Unheil. Zusammen mit seiner Armee aus Paradämonen schickt sich der größenwahnsinnige Alien-General Steppenwolf an, die drei mächtigen Mutterboxen, uralte Artefakte mit magischen Kräften, in die Finger zu kriegen und die Welt zu unterwerfen. Bruce Wayne alias Batman und Diana Prince alias Wonder Woman sind sich einig, dass sie den finsteren Eroberungsplänen nur dann Einhalt gebieten können, wenn sie ein Team aus Kämpfern mit übernatürlichen Fähigkeiten zusammenstellen. Ins Visier geraten der bärbeißige Aquaman, der superschnelle Student Barry Allen und der für tot erklärte Victor Stone, ein Mischwesen aus Mensch und Maschine. Als Steppenwolf kurz vor dem endgültigen Durchbruch steht, unterbreitet Batman seinen neuen Mitstreitern einen Vorschlag, der mit großen Risiken verbunden ist.
Künstlerisch gesehen stand das sogenannte DC Extended Universe, die zusammenhängende Reihe an DC-Comic-Verfilmungen, lange unter keinem guten Stern. Weder Man of Steel noch Batman v Superman: Dawn of Justice und Suicide Squad konnten mit ihren Geschichten und Figurenentwürfen wirklich überzeugen. Erst der im Sommer 2017 gestartete, von Patty Jenkins inszenierte Blockbuster Wonder Woman mit Gal Gadot in der Titelrolle ließ erahnen, welche Kraft in den DC-Erzählungen steckt. Nach dem weitestgehend packenden und emotional mitreißenden Soloauftritt der taffen Superheldin mit dem Zauberlasso bringt Zack Snyder (Sucker Punch, Watchmen – Die Wächter, 300) im mittlerweile fünften Film des DC-Universums gleich mehrere Weltenretter zusammen, was zwangsläufig zu Lasten der Charakterzeichnung geht. Zweifellsohne verfügen besonders Barry Allen alias The Flash und Victor Stone alias Cyborg über spannende Backstorys. Da „Justice League“ allerdings diversen Protagonisten gerecht werden muss, bleibt nicht die Zeit, um die Hintergründe genauer zu erforschen. Unterentwickelt präsentiert sich vor allem Aquaman, dem die Drehbuchschreiber herzlich wenig Spielraum geben. Der Konflikt, der durch einen brisanten Vorschlag Batmans unter den Mitgliedern der Gerechtigkeitsliga entbrennt, ist durchaus reizvoll, erweist sich aber bloß als kurzes Störfeuer in einer gradlinigen, aus altbekannten Versatzstücken zusammengesetzten Superheldenhandlung, deren Bösewicht zumindest etwas bedrohlicher erscheint als die unfreiwillig komische Gegenspielerin in David Ayers „Suicide Squad“. Snyder, der die Arbeit an „Justice League“ in der Postproduktionsphase aufgrund eines privaten Schicksalsschlages an Joss Whedon (Avengers: Age of Ultron, Marvel’s The Avengers) abtrat, legt einmal mehr bombastisches, stilisiertes Spektakelkino mit wuchtigen Actionsequenzen vor, ohne erzählerisch zu überraschen.
DVD Extras: Featurette
Blu-ray Extras: Featurettes
Christopher Diekhaus
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch
Untertitel: Französisch, Dt. f. Hörg., Engl. f. Hörg., Ital. f. Hörg., Niederländisch