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Wie es im antiken Sparta üblich war, hat auch König Leonidas eine entbehrungsreiche Kindheit und Jugend hinter sich. Auf dem Höhepunkt seiner Macht, im Jahr 480 vor Christus, wird er plötzlich mit der Invasion eines übermächtigen persischen Heeres unter König Xerxes I. konfrontiert, der ganz Griechenland unterjochen will und von den Spartanern unbedingten Gehorsam verlangt. Gegen den Widerstand der Ratsversammlung und unter Missachtung der damaligen Gesetze stellt sich Leonidas mit einer treuen Schar von nur 300 Kriegern der feindlichen Übermacht der Perser bei der Schlucht der Thermopylen zunächst erfolgreich entgegen, bis durch Verrat in den eigenen Reihen der Untergang unausweichlich wird. Sowohl durch seine hohen technischen Standards als auch wegen seiner fesselnden Actionszenen und Bilderwelten ist Zack Snyders („Legende der Wächter”, „Watchmen“) Verfilmung des kultigen Comics von Frank Miller wirklich beeindruckend und sehenswert. Die realen Darsteller agieren vor großenteils im Computer erzeugten Kulissen, was diese und die blutigen Kampfszenen überdimensioniert, apokalyptisch und irreal-fantastisch erscheinen lässt, ihnen mit der Stilisierung aber zugleich auch einen Teil des Schreckens nimmt. Seite an Seite kämpfen die heldenhaften Spartaner mit nacktem Oberkörper gegen die teils maskierten, überwiegend gesichtslosen und monströs erscheinenden persischen Streitkräfte, ihre Schwerter und Lanzen durchbohren hunderte von Körpern, pausenlos spritzt Blut aus allen entstandenen Körperöffnungen, Köpfe werden vom Rumpf getrennt und Leichenberge türmen sich zu riesigen Mauern. Fragwürdig wird der Film aber weniger durch solche Gewaltszenen und deren perfekte Ästhetisierung, sondern durch seine versteckten Botschaften, die mehr mit der Gegenwart als mit der Historie zu tun haben. Mag man Snyder noch verzeihen, dass sein Film, der sich auf reale historische Ereignisse beruft, die geschichtlichen Zusammenhänge weitgehend im Dunkeln lässt oder bewusst vereinfacht, schrecken der unverhüllt militaristische Grundtenor, die auch von den Nationalsozialisten für Stalingrad bemühten „Durchhalteparolen“ und der angebliche Kampf für Freiheit und „Demokratie“ in einem Kampf „zwischen den Kulturen“ regelrecht ab. Der Vorwurf der iranischen Regierung, die bei den Vereinten Nationen gegen diesen Film und seine „Propaganda“ protestierte, ist jedenfalls nicht einfach von der Hand zu weisen. Vor allem jedoch: Was soll man von dem ständig beschworenen Freiheitsbegriff halten, wenn jeder Spartaner systematisch seiner Kindheit beraubt wurde, um zum bedingungslosen Krieger zu werden, und dem Material auf der Bonus-DVD zu entnehmen ist, dass die Spartaner selbst ein riesiges Heer an Sklaven hielten? DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9 Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1 Sprachen: Deutsch, Englisch Untertitel: Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte DVD-Extras: Audiokommentar Limited Special DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9 Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1 Sprachen: Deutsch, Englisch Untertitel: Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte DVD-Extras: Booklet, Audiokommentare, Dokumentationen, Featurettes, Bildergalerie, Making of, Entfallene Szenen Limited Collector DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9 Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1 Sprachen: Deutsch, Englisch Untertitel: Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte DVD-Extras: Helm, Booklet, Sammelkarten, Audiokommentare, Dokumentationen, Featurettes, Bildergalerie, Making of, Entfallene Szenen

Holger Twele