Glassland
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Es ist der traurige Alltag in der heruntergekommenen Vorstadt von Dublin: der immergleiche Job-Trott im Schichtwechsel, die Kohle reicht gerade so für das Nötigste, keine Chance auf Besserung. Johns bester Kumpel Shane hat nun die Schnauze voll von diesem ewigen Hamsterrad. Er muss raus, bucht einfach einen Flug, um woanders neu anzufangen. John würde ja mitkommen – aber er kann nicht. Er sorgt für seine alkoholkranke Mutter Jean, bringt sie jedes Mal ins Krankenhaus, wenn Sie im Suff wieder zusammengebrochen ist. Macht Überstunden, um neue Teller zu kaufen, wenn Sie in ihrem Wahn die alten zerschmissen hat. Auch er kommt so langsam an seine Grenzen, es muss sich endlich etwas ändern. Außerdem ist da noch sein großer Bruder Kit, untergebracht in einer Wohngruppe für Menschen mit Down-Syndrom – unter den gegebenen Umständen kann er schon lange nicht mehr zu Hause leben. Der Zerfall der Familie nagt an John, doch die Scherben lassen sich einfach nicht zusammensetzen. Dann endlich ein Lichtblick: In einer Entzugsklinik ist ein Platz frei für Jean. Aber die Kosten sind unerschwinglich, da kann John noch so viele Zusatzschichten mit seinem Taxi fahren. Also geht er andere Wege, um das fehlende Geld aufzutreiben – für die Familie.
Mit seinem Erstlinkswerk „Glassland“ zeichnet der irische Regisseur Gerard Barrett eine trostlos graue Realität, in der doch immer noch ein klein wenig Platz bleibt für das, worauf es letztendlich ankommt. Auch wenn die Perspektivenlosigkeit und die weit über den Kopf wachsenden Probleme die Menschen zerreißen, so tragen sie noch immer das Herz am rechten Fleck. Eine Freundschaft bedeutet hier noch unbedingten Zusammenhalt, die Familie ist so viel wichtiger als das eigene Wohlergehen. Und dann sind da ja noch diese kleinen Momente, die sich durch und durch nach Leben anfühlen. Einen Moment lang inmitten der Scherbenwelt tanzen, mit einem Lächeln auf den Lippen. Hoffen – auch wenn es noch so aussichtslos erscheint. Die Stimmung zieht ein bisschen runter, aber vor allem mit – getragen von einer melancholischen Atmosphäre und den beiden Hauptdarstellern Jack Reynor (Transformers: Ära des Untergangs, Macbeth) und Toni Collette (Little Miss Sunshine, Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück), die ohne allzu viel Aufsehen wertvolle Akzente setzen. Alles bewegt sich voran, doch nicht zu schnell, sondern ganz behutsam Stück für Stück. Es ist seltsam: Der Story-Verlauf von „Glassland“ schürt die üblichen Erwartungen, man fragt sich, wie der große Knall am Ende wohl aussehen wird. Dieser fällt dann ganz anders aus als gedacht – und die vielen Seitenblicke auf dem Weg dorthin sind pures Gedankengold.
Blu-ray-Bildformat:
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA
Marius Hanke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1/Französisch DD 5.1/Spanisch DD 5.1/Italienisch DD
Anbieter
Verleih-DVDLighthouse Home Entertainment
Verleih-Blu-rayLighthouse Home Entertainment
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