Little Miss Sunshine

Olive ist sieben Jahre alt, niedlich, aber etwas pummelig, und sie trägt eine dicke Brille. Sie guckt für ihr Leben gern Miss-Wahlen im Fernsehen und möchte einmal gern selbst Schönheitskönigin werden. Damit scheint sie noch die Normalste im Kreis ihrer chaotischen Familie zu sein. Olives Vater Richard weiß zwar in der Theorie, wie man in seinem Leben Erfolg hat und würde dieses Konzept gern zu Geld machen, doch dies gelingt ihm einfach nicht. Olives Opa wurde aus dem Seniorenheim geworfen und raucht gern Marihuana, Olives Bruder Dwayne steckt in der Pubertät und redet mit seiner Familie kein Wort mehr und Mutter Sheryl fühlt sich von dem ganzen Haufen etwas überfordert. Zudem zieht auch noch Richards sensibler Bruder Frank ein, weil er nach einem Selbstmordversuch nicht allein sein soll. Als Olive tatsächlich zur „Little Miss Sunshine“-Wahl eingeladen wird, bricht die Familie mit einem klapprigen alten VW-Bus nach Kalifornien auf. Auf der Reise werden die kleinen Probleme, die jedes Familienmitglied mit sich herumträgt, zu immer größeren Krisen. Aber es gelingt, sich zusammenzuraufen, und beim Schönheitswettbewerb zu zeigen, wie wahre Gewinner aussehen.

„Little Miss Sunshine“, ein eigentlich eher kleiner Independent-Film, entwickelte sich in den USA wie auch hierzulande in den Kinos zum Geheimtipp, erhielt viel Aufmerksamkeit und diverse renommierte Preise, wie etwa den Nebendarsteller-Oscar für Alan Arkin als Olives Opa. Wie in anderen Filmen mit schrägen und komplizierten Familien, etwa den „Royal Tenenbaums“, sind es die vielen liebevollen und tragisch-komischen Details, die jedes Familienmitglied kennzeichnen, liebenswert machen und der Geschichte ihren Charme geben. So entstand ein unkitschiges Plädoyer für familiären Zusammenhalt auch unter schwierigen Bedingungen, und nebenbei ein eleganter Seitenhieb auf überehrgeizige Mütter und (Kinder-)Schönheitswettbewerbe. Bemerkenswert ist vor allem die Spielfreude der außergewöhnlichen Darsteller, allen voran die kleine Abigail Breslin als Olive.

DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
DVD-Extras: Audiokommentar, Alternative Enden

Kirsten Loose