Der Schaum der Tage
Oscar-Preisträger Michel Gondry ist bekannt für seine eigenwilligen, fantasievollen und surreal anmutenden Filme, wie zum Beispiel Vergiss mein nicht oder The Science of Sleep – Anleitung zum Träumen, um nur einige zu nennen. Nun hat er für sein neuestes Werk „Der Schaum der Tage“ das 1946 erschienene, gleichnamige Kultbuch des französischen Schriftstellers und Künstlers Boris Vian, der bereits mit 39 Jahren an einem Lungenödem starb, adaptiert. Darin geht es um den jungen, reichen Colin, der die schönen Dinge des Lebens zu schätzen weiß: Partys, Frauen und Musik. Trotzdem beneidet er seinen mittellosen Freund Chick. Denn der hat zwar kein Geld, aber dafür etwas, wonach sich Colin so sehr sehnt: eine Freundin, die man ehrlich und von ganzen Herzen lieben kann. Doch dann wird auch Colin das große Glück zuteil. Auf einer Party lernt er die wunderschöne Chloé kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick und so wird bald geheiratet. Während der Hochzeitsreise aber wird Chloé krank. Der Arzt diagnostiziert, dass eine Seerose in ihrem linken Lungenflügel wächst, die die junge Frau immer schwächer werden lässt. Verzweifelt investiert Colin sein ganzes Vermögen, um Chloé zu helfen, und nimmt jede Arbeit an, sei sie auch noch so erniedrigend, um ihre Behandlung bezahlen zu können.
Wer hier eine dramatische, zu Tränen rührende Liebesgeschichte erwartet, kommt nur zum Teil auf seine Kosten. Denn „Der Schaum der Tage“ mit Romain Duris (So ist Paris, Arséne Lupin) und der geheimnisvollen Audrey Tautou (Die fabelhafte Welt der Amélie, Zusammen ist man weniger allein, Mathilde – Eine große Liebe) in den Hauptrollen handelt zwar von der Liebe, will aber die Zuschauer eher in eine skurrile, verrückte, eben surreale Welt eintauchen lassen. Da wimmelt es von seltsamen Dingen, seien es Großraumbüros mit Schreibmaschinen am laufenden Fließband, Klaviere, die parallel zur Musik Cocktails mixen, Tische auf Rollschuhen, Zimmer, die sich plötzlich zur Kugel formen, oder Wolkengondeln, die über Paris schweben. Das lädt zum Staunen, Schmunzeln und Wundern ein, es ist ein Fest fürs Auge, gestaltet mit viel Kreativität und Erfindergeist. Dazu eine sehr inspirierende Musik, komponiert von Etienne Charry, gemixt mit berühmten Stücken der amerikanischen Jazz-Ikone Duke Ellington.
In Deutschland ist diese Produktion nun auf einer Doppel-DVD erschienen mit der deutschen Kinofassung von 91 Minuten, der französischen Originalfassung, die um 30 Minuten länger ist, und interessantem Bonusmaterial. Darin werden geschnittene Szenen gezeigt, ein Making of, in dem vor allem Regisseur Michel Gondry zu Wort kommt, sowie Ausschnitte von der Deutschlandpremiere. Besonders spannend ist die kurze Dokumentation „Vom Film zum Roman“, in der den verschiedenen Gewerken, die z. B. das Klavier zum Cocktailmixen gebracht haben, über die Schulter geschaut wurde.
DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Langfassung (126'), Entfallene Szenen, Dokumentationen; Trailer
bf
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Kauf-DVDSTUDIOCANAL Home Entertainment
Verleih-DVDSTUDIOCANAL Home Entertainment
Kauf-Blu-raySTUDIOCANAL Home Entertainment
Verleih-Blu-raySTUDIOCANAL Home Entertainment