The Science of Sleep - Anleitung zum Träumen

Der schüchterne Stéphane Miroux hat nach der Trennung seiner Eltern bei seinem Vater in Mexiko gelebt. Nach dessen Krebstod kehrt er nach Paris zurück, wo seine Mutter ihm einen angeblich kreativen Job besorgt hat. Doch die Arbeit in einer Kalenderfirma ist monoton und langweilig. Dafür sind Stéphanes Träume wild und bunt. Darin ist er Moderator seiner eigenen TV-Show.
In die Wohnung gegenüber zieht eine junge Frau, Stéphanie ein. Mit der Zeit freundet sich Stéphane mit ihr an. Stéphanie ist ähnlich fantasievoll und versponnen wie er. Traum und Realität mischen sich immer mehr. Doch im Zuge dessen zweifelt Stéphane daran, dass Stéphanie ihn wirklich mag, er hält dies nicht für real und beschließt, zurück nach Mexiko zu gehen.

Michel Gondry hat sich zunächst einen Namen als Regisseur außerordentlich fantasievoll gestalteter Musikvideos (u.a. für Björk, Foo Fighters, Chemical Brothers) gemacht. Auch seine Spielfilme haben einen ganz eigenen, versponnenen Look, der in seiner Mischung aus Computertechnik und altmodischer Stopmotion beim Anschauen einfach Spaß machen. Dies alles passt natürlich wunderbar zu einem der Grundthemen von "The Science of Sleep": das ständige Pendeln zwischen Traum und Realität, das beinahe Stéphanes Liebe zum Scheitern bringt. Manchmal ist es nicht leicht, als Zuschauer durch Stéphanes Welt zu folgen und seinen Weg nachzuvollziehen. Zugleich ist "The Science of Sleep" ein beeindruckendes Beispiel dafür, welch surreale, wilde Bildwelten Film kreieren kann. Getragen von den hervorragenden Hauptdarstellern Gael García Bernal und Charlotte Gainsbourg ist so ein kleines poetisches Werk über Phantasie und Liebe entstanden.

Kirsten Loose