Das Wochenende

Film: Das Wochenende
Länge:
94 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Nina Grosse
Darsteller:
Sebastian Koch, Katja Riemann, Barbara Auer, Sylvester Groth, Robert Gwisdek, Tobias Moretti, Elisa Schlott
Genre:
Drama , Literaturverfilmung
Land:
Deutschland, 2012
„Du hast es geschafft, du bist Pop!“ – mit diesen Worten und einem t-Shirt in der Hand, auf dem der Steckbrief der gesuchten RAF-Terroristen abgebildet ist, empfängt Henner seinen Freund und Mitstreiter Jens aus Jugendtagen. Jens, ein ehemaliges RAF-Mitglied, hat 18 Jahre im Gefängnis gesessen und ist gerade entlassen worden. Seine Schwester Tina organisiert für ihn in ihrem Landhaus ein Willkommens-Wochenende mit alten Freunden. Dazu lädt sie Inga, die damalige Geliebte von Jens und Mutter seines Sohnes Gregor, ein, deren Mann Ulrich und eben Henner, der ein Buch über die Zeit der RAF geschrieben hat. Von Anfang an gestaltet sich dieses Wochenende schwierig. Denn Jens, der noch an seinen alten Idealen hängt und den Kapitalismus nach wie vor hasst, wird auf einmal mit dem bürgerlichen Leben seiner Freunde konfrontiert: mit der Suche nach laktosefreier Milch, Gesprächen über Kochrezepte und anderen Belanglosigkeiten. Dabei interessiert Jens eine viel wichtigere Frage, nämlich wer ihn damals an die Polizei verraten hat. Die Situation eskaliert, als schließlich auch noch Gregor auftaucht und seinen Vater zwingt, ihm gegenüber endlich Stellung zu beziehen.

Regisseurin und Drehbuchautorin Nina Grosse gelang 1998 mit dem Kinofilm „Feuerreiter“ der große Durchbruch. Zusammen mit Kameramann Benedict Neuenfels und einem hervorragenden Schauspielerensemble, zu dem neben Sebastian Koch als Jens auch Katja Riemann, Barbara Auer, Sylvester Groth und Robert Gwisdek gehören, hat sie nun ein Kammerspiel geschaffen, das sehr gut die Stimmung und die Atmosphäre solch einer komplizierten Zusammenkunft trifft. Und doch bleibt vieles an der Oberfläche, was vor allem den Schwächen des Drehbuchs geschuldet ist. Es fehlen tiefer gehende, politische Auseinandersetzungen über Vergangenheit und Gegenwart, aber auch die zwischenmenschlichen Probleme, die vorhandenen Verletzungen und Enttäuschungen werden oftmals so plakativ abgehandelt, dass sie wenig berühren und eher ratlos machen. Filme, die sich schon vorher mit der RAF auseinandergesetzt haben wie beispielsweise „Wer wenn nicht wir“, „Schattenwelt“ oder „Es kommt der Tag“, sind da weitaus intensiver und dem Thema angemessener.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Kauf-DVDUniversum Film

Verleih-DVDUniversum Film

Kauf-Blu-rayUniversum Film

Verleih-Blu-rayUniversum Film

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (45. Woche 2013).