Wer wenn nicht wir
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Länge:
120 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Andres Veiel
Darsteller:
August Diehl, Lena Lauzemis, Alexander Fehling, Thomas Thieme, Imogen Kogge, Michael Wittenborn, Susanne Lothar u.a.
Genre:
Politischer Film , Biopic
Land:
Deutschland, 2011
Was hat dazu geführt, dass junge Leute im April 1968 Kaufhäuser in Frankfurt am Main in Brand steckten? Die Vorgeschichte jener, die in den 1970er-Jahren als Mitglieder der terroristischen RAF durch Fahndungsplakate bekannt werden, beginnt in diesem Spielfilm in den frühen 1960er-Jahren. In Tübingen lernen sich die Literaturstudenten Bernward Vesper und Gudrun Ensslin kennen und beginnen eine wilde, offene Beziehung, ganz im Geiste der sexuellen Revolution und der gesellschaftlichen Veränderungen dieser Zeit. Der Vietnamkrieg und die Bildung der Großen Koalition in der Bundesrepublik fordern sie heraus. Doch die Politisierung bringt das Paar nicht näher, sondern treibt es auseinander. Während Vesper die Möglichkeiten eines anderen Lebens in Drogenexzessen erprobt und in seinen Schriften durchdenkt, lernt Gudrun Ensslin in Berlin Andreas Baader kennen und kommt zu dem Schluss, dass nur Taten die Welt verändern können.
Andres Veiel hat sich bislang vor allem durch seine Dokumentarfilme einen Namen gemacht, in denen er Zusammenhänge zeigt und Fragen aufwirft. Nüchtern-distanziert wie ein Beobachter nähert er sich auch den Biografien von Bernward Vesper und Gudrun Ensslin. Die Perspektive ist spannend, handelt es sich doch insbesondere bei Vesper eher um eine Nebenfigur der RAF-Geschichte. So vertauscht Veiel die Rollen, lässt Andreas Baader nur am Rande auftauchen und stellt den Generationenkonflikt der 1960er-Jahre, die Auflehnung der Nachkriegsgeneration gegen die Eltern, die gesellschaftliche Aufbruchstimmung und Politisierung anhand des nachdenklichen Autors Vesper und der Aktivistin Ensslin dar. Das Ergebnis zeigt keine geradlinigen Biografien, sondern vor allem Brüche: „rechte“ und „linke“ Einflüsse vermischen sich dabei – und dies macht diesen Film so unbequem. Dadurch wird „Wer wenn nicht wir“, der mit dem Beginn des RAF-Terrors endet, brisanter als ein Film wie „Der Baader Meinhof Komplex“, der geschichtliche Ereignisse nur als effektheischerischen Actionfilm interpretiert, den Figuren dabei aber nicht nahe kommt.
DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1
Untertitel: Dt. f. Hörg.
DVD-Extras: Audiokommentar, Interviews
Andres Veiel hat sich bislang vor allem durch seine Dokumentarfilme einen Namen gemacht, in denen er Zusammenhänge zeigt und Fragen aufwirft. Nüchtern-distanziert wie ein Beobachter nähert er sich auch den Biografien von Bernward Vesper und Gudrun Ensslin. Die Perspektive ist spannend, handelt es sich doch insbesondere bei Vesper eher um eine Nebenfigur der RAF-Geschichte. So vertauscht Veiel die Rollen, lässt Andreas Baader nur am Rande auftauchen und stellt den Generationenkonflikt der 1960er-Jahre, die Auflehnung der Nachkriegsgeneration gegen die Eltern, die gesellschaftliche Aufbruchstimmung und Politisierung anhand des nachdenklichen Autors Vesper und der Aktivistin Ensslin dar. Das Ergebnis zeigt keine geradlinigen Biografien, sondern vor allem Brüche: „rechte“ und „linke“ Einflüsse vermischen sich dabei – und dies macht diesen Film so unbequem. Dadurch wird „Wer wenn nicht wir“, der mit dem Beginn des RAF-Terrors endet, brisanter als ein Film wie „Der Baader Meinhof Komplex“, der geschichtliche Ereignisse nur als effektheischerischen Actionfilm interpretiert, den Figuren dabei aber nicht nahe kommt.
DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1
Untertitel: Dt. f. Hörg.
DVD-Extras: Audiokommentar, Interviews
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Verleih-DVDSenator
Kauf-DVDSenator
Verleih-Blu-raySenator
Kauf-Blu-raySenator
Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (37. Woche 2011).