Twixt - Virginias Geheimnis

Hall Baltimore, Autor von Horrorromanen, ist seit dem Unfalltod seiner Tochter auf dem absteigenden Ast: Alkohol, Misserfolge, Abstürze. Auf der Lesereise für sein jüngstes Buch macht er in einem winzigen Nest Halt. Beachtet wird er nur von Sheriff Bobby LaGrange, der selbst Horrorstorys schreibt. Der Cop erzählt Hall von einem furchtbaren Kindermord in einem alten Hotel, in dem schon der Urvater der Gruselliteratur, Edgar Allen Poe, abgestiegen ist. Und er hat eine Leiche im Kühlhaus, die Hall interessieren sollte: Ein großer Pfahl steckt im Brustkasten der Toten. Bobby will mit Hal aus diesen Motiven einen Roman machen. Getrieben von Geldnot willigt Hal ein - und wird auf seiner Recherche von einem toten Mädchen namens Virginia und vom Meister Edgar Allen Poe selbst begleitet.

Wer sich wirklich gruseln will, der ist bei „Twixt“ an der falschen Adresse. Wer aber einen kleinen, absonderlichen Film mit verdrehter Atmosphäre und ausgefallenen Ideen sucht, kommt auf seine Kosten. Meisterregisseur Francis Ford Coppola („Der Pate“, „Apocalypse Now“, „Bram Stoker‘s Dracula“) hat (zum wiederholten Mal nach „Jugend ohne Jugend“) mit guten Darstellern und wenig Geld experimentiert. Sein Thema ist das Zwischenreich - zwischen Traum und Realität, zwischen Erfolg und Misserfolg. Mit Bildern aus dem Kanon der traditionellen Schauerromane und der klassischen Gruselfilme, mit Unterhaltungen zwischen Hall Baltimore und dem toten E.A. Poe über Literatur und mit Motiven des modernen Horror-Schockers spielend, stellt Coppola dabei auch Fragen nach dem kreativen Prozess des Künstlers. Wenn man Coppola auf diesem oft mit Ironie gepflasterten Weg folgen mag, gibt es manches zu entdecken.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Trailer

Albert Schwarzer