Totally Killer – Gefährliches Spiel mit der Zeit

Film: Totally Killer – Gefährliches Spiel mit der Zeit
Länge:
105 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Nahnatchka Khan
Darsteller:
Kiernan Shipka (Jamie Hughes), Olivia Holt (Pam Miller), Charlie Gillespie (junger Blake Hughes), Troy Leigh-Anne Johnson (junge Lauren Creston), Liana Liberato (Tiffany Clark) u. a.
Genre:
Horror , Komödie
Land:
USA, 2023

Filmemacher*innen lieben Zeitreisen, benutzen sie sehr gerne, um ihre Geschichten ins Rollen und ihre Figuren ins Schwitzen zu bringen. Wer in die Vergangenheit eingreift, Dinge verändert, löst damit verhängnisvolle Kettenreaktionen aus – und muss sich ganz schön abrackern, um am Ende wieder so etwas wie Ordnung herzustellen. „Totally Killer – Gefährliches Spiel mit der Zeit“ verbindet eben dieses Erzählmotiv mit Slasher-Mustern und würzt das Ganze mit einem kräftigen Augenzwinkern.


Darum geht es in der Slasher-Komödie:


Während die Teenagerin Jamie Hughes an Halloween ein Konzert besucht, wird ihre Mutter Pam von einem Maskierten attackiert, der die Kleinstadt Vernon schon vor 35 Jahren heimsuchte. Damals fielen Pams beste Freundinnen dem messerschwingenden Killer zum Opfer. Und nun erwischt es sie, obwohl sie wie eine Löwin kämpft. Der Verlust trifft Jamie hart. Doch lange Zeit zum Trauern bleibt ihr nicht, da der Schlitzer auch sie ins Visier nimmt. Auf einem verlassenen Jahrmarkt flüchtet sie vor ihm in eine Zeitmaschine, die ihre Mitschülerin Amelia gebaut hat. Der Apparat lauft plötzlich an und schickt Jamie zurück ins Jahr 1987, kurz bevor die einstige Mordserie begann. Schnell kommt ihr ein verlockender Gedanke: Zusammen mit ihrer noch jungen Mutter könnte sie die Taten verhindern und somit auch Pams Leben in der Gegenwart retten.


Lohnt sich „Totally Killer – Gefährliches Spiel mit der Zeit“?


Dieser Film hat eine herrlich verrückte Grundidee  – und gibt sich keine Mühe, ihren absurden Charakter zu verbergen. Völlig willkürlich wirkt das Auftauchen der Zeitmaschine, deren Mechanismus (vielleicht auch aus Budgetgründen?) betont trashig in Szene gesetzt wird. Schon an dieser Stelle müssen sich die Zuschauenden entscheiden, ob sie mit einer alles andere als plausiblen Handlung leben können. Die Macher*innen rund um Regisseurin Nahnatchka Khan scheren sich keinen Deut um Glaubwürdigkeit, sondern nutzen den unverhofften Trip ihrer Protagonistin für ein Aufeinanderprallen unterschiedlicher gesellschaftlicher Stimmungen und ein Spiel mit den Klischees des Slasher-Kinos. Dass der Film dabei ganz explizit auf bekannte, thematisch verwandte Leinwandwerke – etwa den Zeitreiseklassiker „Zurück in die Zukunft“ und den Metahorrorspaß „Scream – Schrei!“ – verweist, ist nicht unbedingt von Vorteil. Gerade dadurch fällt nämlich auf, wo es in „Totally Killer“ hapert. Einige Witze über laxe Sicherheitsbestimmungen oder den unverblümten Rassismus in den 1980er Jahren laden zum Lachen ein. Manche der auf den anderen Zeitgeist abzielenden Gags wirken aber zu gezwungen, um richtig zu landen. Schade auch, dass die verspielte Schlitzer-Komödie die für das Genre so typische flache Figurenzeichnung übernimmt. Die junge Pam und ihre engsten Vertrauten sind unsympathische Hohlköpfe, die sich im üblichen Highschool-Beef verzetteln und seltsam naive Entscheidungen treffen. Kein Wunder, dass es da schwer fällt, Jamie bei ihrer Rettungsmission bedingungslos die Daumen zu drücken.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (40. Woche 2023).