Spieltrieb

Die 15jährige hochbegabte Ada geht auf ein elitäres Bonner Privatgymnasium und hat zwei Klassen übersprungen. Trotzdem langweilt sie sich aus Unterforderung und ist so eine Außenseiterin unter ihren Mitschülern. Als Alev neu in die Klasse kommt - intelligent, weltmännisch, gutaussehend und ebenfalls sehr eigen -, scheint Ada endlich einen intellektuellen Partner in ihrer Altersklasse gefunden zu haben. Sie fühlt sich von Alev angezogen, der jedoch vorgibt, impotent zu sein. Ihn interessiert eher, Ada in die Ausführung seiner Spieltrieb-Theorie einzubeziehen. Sämtliche menschlichen Handlungen sind laut Alev Spielhandlungen. Daher können Menschen wie Spielfiguren gesteuert werden. Alevs und Adas erstes Opfer wird der Sportlehrer Smutek, der unglücklich in seiner Ehe ist. Ada soll ihn verführen, was Alev heimlich filmt. Mit dem Material erpressen die beiden Smutek - nicht um Geld, sondern darum, dass er ab sofort regelmäßig mit Ada schläft. Das Vergnügen, die Spieltriebtheorie auszuführen, weicht bei Ada bald der Frage, wer hier von wem eigentlich manipuliert wird, wer Opfer und wer Täter ist.

"Spieltrieb", nach dem erfolgreichen Roman von Juli Zeh, ist die bereits vierte Literaturverfilmung von Regisseur Gregor Schnitzler ("Soloalbum", "Die Wolke", "Was tun, wenn's brennt?"). Die in stylishen Bildern gedrehte Thrillerhandlung um eine Teenagerintrige lässt an einen Klassiker wie "Der eiskalte Engel" denken. Juli Zehs Geschichte wartet aber mit einem philosophischen Überbau auf, der dem Ganzen eine weitere Dimension gibt. Michelle Barthel erhielt für ihre erste Kinohauptrolle viel Kritikerlob.

DVD-Bildformat:1:2,35; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras:Featurettes, Interviews, B-Roll, Trailer

Kirsten Loose