Shazam! Fury Of The Gods
Ob es wirklich so eine gute Idee war, gleich eine ganze Reihe an Superkräften und damit das Schicksal der Welt ausgerechnet in die Hände eines vermeintlichen Helden zu legen, der noch zum Kinderarzt geht und von weirden Dates mit Wonder Woman träumt? Nachdem dieses Wagnis im ersten Teil überraschend gut gelaufen ist, muss der geheimnisvolle Zauberer in „Shazam! Fury of Gods“ seine Entscheidung nun noch einmal deutlich hinterfragen – denn Billy und seine inzwischen ebenfalls mit Kräften ausgestatteten Pflegegeschwister scheinen nicht gerade die beste Wahl, um es mit der nächsten großen Bedrohung aufzunehmen. Zumal es erst durch eine Unachtsamkeit Billys überhaupt dazu kommen konnte …
Was dich in „Shazam! Fury of Gods erwartet!“:
Als Billy damals nach dem Kampf mit Sivana den Zauberstab zerbrochen und achtlos weggeworfen hat, um weiteres Unheil zu verhindern, hat er genau das Gegenteil bewirkt: Damit wurde nämlich eine Schutz-Barriere zwischen den Welten zerbrochen und nun haben Billy und seine Geschwister drei mächtige Göttinnen am Hals, die ihnen ihre Shazam-Kräfte nehmen wollen und gleichzeitig grausame Vergeltung üben an der Menschenwelt. Immerhin bekommt Billy eine kurze Vorwarnung im Traum durch den totgeglaubten Zauberer – aber bevor sie so richtig wissen, was hier eigentlich abgeht, sind sie auch schon mitten im Chaos und müssen sich überlegen, wie sie Freddy retten. Der wurde direkt von den Göttinnen entführt und es sieht ganz und gar nicht danach aus, als hätten sie im direkten Kräftemessen eine reelle Chance. Also wird es höchste Zeit zu beweisen, dass sie es auch strategisch mit den Erwachsenen aufnehmen können – selbst wenn die schon mehrere hundert Jahre auf dem Buckel haben. Mit dem richtigen Drive, passenden „Fast & Furious“-Vibes („Das Einzige, was zählt, ist die Familie.“) und einem magischen Stift in der Hinterhand wird das schon irgendwie. Naja, zumindest besteht eine klitzekleine Chance, dass sie es hinbekommen.
Lohnt sich der zweite Teil rund um den DC-Helden Shazam?
Nachdem der erste Teil vor allem mit einer ziemlich cool umgesetzten Idee punkten konnte (Jugendlicher im Körper eines erwachsenen Superhelden) und der Film mit seiner lockeren Atmosphäre damals auch einfach eine willkommene Abwechslung war zur sonst sehr pathosgeladenen Superheld*innenwelt, hat es der Nachfolger „Shazam! Fury of Gods“ schon wesentlich schwerer. Das Prinzip macht immer noch Spaß – besonders mit schönen Details wie der im chilligen Partykeller-Look eingerichteten Superheld*innen-Höhle und vielen weiteren Anspielungen rund um das Alters-Gap. Nur hat es natürlich etwas an Wirkungskraft verloren und neben ein paar richtig guten Gags laufen viele auch ins Leere. Außerdem ist die ursprüngliche Stärke der Story – nämlich der Blick auch auf den persönlichen Struggle von Billy und seinen fünf Pflegegeschwistern – etwas in den Hintergrund gerückt, während der Film nun wie viele andere im Genre vor allem auf Action und Bildgewalt setzt.
Das dafür dann aber auch so richtig: Ganz im Sinne des aktuellen „Dungeons & Dragons“-Revivals gibt es neben wütenden Göttinnen und Zauberern auch Verliese und eindrucksvolle Drachen – und sogar Einhörner! (Und definitiv nicht die von der fluffigen Sorte.) Du bekommst hier also schon ganz schön was geboten an spannenden Kämpfen, mitreißenden Momenten der Euphorie und natürlich der einen oder anderen Szene zum Träne wegdrücken. Außerdem ein großer Pluspunkt: „Shazam! Fury of Gods“ spielt sehr deutlich damit, dass alle die jungen Held*innen aufgrund ihres Alters unterschätzen. Was natürlich im Film ebenso unklug ist wie im richtigen Leben.
Marius Hanke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe