Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Scott Pilgrim trauert seiner Ex-Freundin nach. Völlig entnervt atmet sein Mitbewohner auf, als er endlich auf die Avancen seiner Verehrerin Knives Chau eingeht. Scott kann die neue Beziehung jedoch nicht von seinem Liebesschmerz ablenken. Das ändert sich schlagartig, als er seine absolute Traumfrau Ramona Flowers kennenlernt. Ein Date später ist Knives verlassen und nach anfänglichen Schwierigkeiten scheint Scott bei Ramona landen zu können. Die Romanze ist perfekt, bis Scott sich einer grausamen Realität gegenübersieht: Um Ramona halten zu können, muss er ihre sieben dämonischen Ex-Lover im Zweikampf besiegen.

Mit Videospiel-Actionmoves, Power-Ups und Rockmusik stürzt sich Scott Pilgrim in den Kampf gegen den Rest der Welt! „Superbad“-Loser Michael Cera stolpert blindlings durch die Welt der Liebe und des Videospiels. Edgar Wright, der mit „Shaun of the Dead“ bewies, dass er die Regeln des Genrefilms verstanden hat, persifliert nun die Liebesproblematik Jugendlicher und verneigt sich dabei vor deren Alltag, bestehend aus Playstation und Rockmusik. Während die Videospiel-Verfilmung „Tekken“ vor kurzem zeigte, wie es nicht geht, inszeniert Wright seine Teenager-Liebeskomödie als klassisches „Beat ’em up“. Anklänge an das asiatische Kino fehlen dabei ebenso wenig wie der trockene Humor, den man schon aus Wrights früheren Werken kennt. Absolut bunt und überdreht, wird „Scott Pilgrim“ viele Zuschauer überfordern, eventuell sogar langweilen. Andere hingegen wird er absolut begeistern. Einen Blick ist er in jedem Fall wert.

Frederik Schwarzer