Remember - Vergiss nicht, dich zu erinnern
Zev und Max leben in einem amerikanischen Altersheim, wohin Zev mit seiner Frau Ruth zog, als seine Demenz immer schlimmer wurde. Jetzt ist Ruth gestorben und Zevs Verwirrung hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Doch er hat vor Ruths Tod ein Versprechen gegeben, das er nun in die Tat umsetzen will. Max hat nämlich den Blockwart ausfindig gemacht, der für den Tod seiner Familie verantwortlich war. Unter dem Namen Rudy Kurlander lebt er seit 1945 in den USA und Zev, der mit ihm in Auschwitz war und körperlich deutlich fitter ist als Max, soll Kurlander aufsuchen und töten. In einem Brief hat Max akribisch aufgeschrieben, wohin Zev fahren und was er tun soll.
Und so macht sich Zev heimlich auf eine lange Reise, die ihn quer durch die USA und bis nach Kanada führt. Denn es gibt insgesamt vier Rudy Kurlander, die in Frage kommen. Zev muss also herausfinden, welcher der Gesuchte ist. Er hält unterwegs mit Max telefonischen Kontakt, während sein Sohn Charles verzweifelt nachforscht, wo sein Vater stecken könnte. Aber Max hat alles bis ins Kleinste geplant, damit Zev sein Ziel erreicht.
Um es gleich vorweg zu sagen „Remember“ ist ein hochspannender Film, der niemanden unberührt lassen dürfte. Die Vergangenheit hat bei dem verwirrten Zev und dem an den Rollstuhl und die Sauerstoffflasche gefesselten Max so tiefe Spuren hinterlassen, dass sie ihr Leben auch heute noch beherrscht. Das Geheimnis, das sie teilen, wird erst nach und nach enthüllt, während die langsame Dramaturgie und der emotional dichte Rhythmus den Zuschauer in den Plan der beiden Alten hineinzieht.
Anonyme lange Gänge von Hotels oder Altenheimen, die Zev auf seiner Reise aufsucht, nehmen uns mit in sein Gefühl der Einsamkeit. Die Kamera folgt ihm hier oder in den Bildern der Bus- und Zugfahrten in klassischer Roadmovie-Manier. Dagegen sind die meisten Wohnräume vollgestellt mit Erinnerungen an Vergangenes, die Raum für Vermutungen und Spekulationen lassen.
Während Zev seine anstrengende Reise über mehrere Stationen meistert, steigert Regisseur Atom Egoyan (The Captive - Spurlos verschwunden, Devil's Knot - Im Schatten der Wahrheit , Simons Geheimnis, Wahre Lügen) die Spannung durch kleine, einfache Momente. Und so kommt der Zuschauer gemeinsam mit Zev mehreren Vergangenheiten (und Gegenwarten) auf die Spur. Den einen oder anderen werden dabei leichte Zweifel plagen, ob sich die Handlungslogik hundertprozentig mit psychologischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen deckt, aber das ist eigentlich nebensächlich. Egoyan lässt sowieso, vor allem in moralischer Hinsicht, viel Spielraum für eigene Gedanken. Die Gefühle, die er beim Zuschauer hervorruft, bleiben bis zum Ende ambivalent. Dabei bezieht er durchaus Position, aber die ist mehrschichtig und erschließt sich erst am Schluss. Es verwundert nicht, dass die Meinungen über diesen Film auseinandergehen, doch das enthaltene Diskussionspotential, das mit dem spannenden Plot einhergeht, ist nur ein Grund mehr, sich den Film anzusehen.
Blu-ray Disc: Bildformat/Ton: 1:1,78/1080p
Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA
Mehrkanalton: dts HD 5.1 MA
DVD Extras: Trailer
Blu-ray Extras: Trailer
Rotraut Greune
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,78/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
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