Simons Geheimnis

Teenager Simon hat seine kanadische Mutter und den jordanischen Vater vor Jahren bei einem Autounfall verloren und lebt seither bei Tom, dem Bruder seiner Mutter. Im Französischunterricht schreibt Simon, in Abweichung von einem eigentlich diktierten Zeitungsartikel, einen Aufsatz. Aus der Perspektive als ungeborenes Kind erzählt er, wie sein Vater der schwangeren Mutter eine Bombe unterschiebt und sie beinahe für ein Attentat missbraucht. Simons Lehrerin Sabine schlägt vor, dass ihr Schüler diesen realistisch anmutenden Text für ein Schulfest als Monolog ausarbeitet und bis dahin so tut, als sei das Erzählte wahr gewesen. Simon verbreitet seine Geschichte im Internet und erregt damit immer mehr Aufmerksamkeit.

Der kanadische Regisseur Atom Egoyan ist bekannt für seine verschachtelt erzählten Filme. Auch "Simons Geheimnis" springt stark zwischen den Zeit- und Erzählebenen hin und her, vieles bleibt nur angedeutet. So geht es um die Ängste vor terroristischen Anschlägen nach dem 11. September, jugendliche Selbstfindung, das Erforschen der eigenen Wurzeln, Wahrheit und Fiktion, Kommunikation im digitalen Zeitalter und Medienkritik. Ein großer Reichtum an spannenden Themen, doch das ist auch das Problem des Films: Er nimmt sich zuviel vor und bleibt deshalb oft nur an der Oberfläche. Manche Bilder und Dialoge sind arg hölzern und klischeehaft. Bedauerlich ist auch, dass der Film zwar das Handeln von Simons Lehrerin Sabine erklärt, aber zu wenig Augenmerk auf den Titelheld richtet. Gerne hätte man besser verstanden, was genau den von Devon Bostik eindrucksvoll gespielten Simon dazu bringt, bei diesem merkwürdigen Spiel mitzumachen.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Interviews, Kinotrailer

Kirsten Loose