Open Water: Cage Dive

Wenn man sich heute Open Water aus dem Jahr 2003 ansieht, muss man leider feststellen, dass der damals zündende Film über auf hoher See zurückgelassene Touristen schlecht gealtert ist. Obwohl die Vorstellung, allein und ohne Hoffnung auf Rettung im Meer zu schwimmen der pure Horror ist, fällt die Filmreihe nicht eindeutig in dieses Genre. Der zweite Teil „Open Water 2: Adrift“ von 2006 setzte trotzdem auf ein gängiges Horrorfilmelement für Fortsetzungen, ganz nach dem Motto: noch krasser, da jetzt auch mit Baby! Klar, was ist schlimmer als alleine im Meer zu schwimmen und dem nahenden Tod durch Ertrinken ins Auge zu blicken? Genau, wenn man unentwegt ein Baby kreischen hört, das sich an Bord eines Boots befindet, auf das man ohne Leiter nicht klettern kann. Regie-Debütant Gerald Rascionato setzt nun elf Jahre später noch einen drauf und kombiniert die altbekannte Story mit einem Evergreen des Horrorfilms: Haie! Diesmal sind es drei Touris (Mann, Bruder und Freundin), die – wer hätte es gedacht – allein im Wasser zurückbleiben. Und diesmal – Vorsicht, der Titel spoilert – in einem Käfig unter Wasser drohen zu ertrinken oder gefressen zu werden. Mehr schlecht als recht wird die Ausgangssituation in gewohnt wackeliger Kameraführung präsentiert. Hat man den ermüdenden Einführungsteil überstanden, folgt ein, zwar vollkommen unsinniger und bis zur Albernheit schlecht erzählter, aber in Einzelszenen tatsächlich spannender und teilweise immerhin blutiger Teil, der zu unterhalten und kurzzeitig zu fesseln weiß. Der aktuelle Genrekollege „47 Meters Down“ ist nicht weniger doof, schafft es aber mit wesentlich weniger Vorgeplänkel, den Zuschauer trotz gereihter Filmfehler tiefer an die handelnden Personen und die wenig ereignisreiche Story zu binden, er bietet außerdem sehr viel mehr – eventuell unfreiwillige – Komik. "Open Water: Cage Dive" ist aber keine komplette Gurke, das Finale kann sogar richtig unterhalten, wenn man sich auf den Trash einlässt.

DVD Extras: Making of

Blu-ray Extras: Making of

Frederik Schwarzer