Oldboy

„Wenn du lachst, lacht die Welt mit dir. Wenn du weinst, weinst du allein.“ Oh Dae-su ist allein, seit man ihn vor langer Zeit in ein fensterloses Zimmer gesperrt hat. 15 lange Jahre hält man ihn dort gefangen. Entführt, als er betrunken war. Ohne Grund. Aus dem Fernsehen, seinem einzigen Kontakt zur Außenwelt, erfährt er von der Ermordung seiner Frau und dass er als Hauptverdächtiger gilt. So plötzlich wie die Gefangennahme geschieht dann auch die Freilassung. Zunächst orientierungslos irrt der alt gewordene Mann in der ihm so lange verschlossen gebliebenen Welt herum. Ein Ziel hat er dennoch: Rache an denjenigen, die sein Leben zerstört haben.

Park Chan-wook („I’m a Cyborg, but that`s ok“, „Durst - Thirst“) dreht keine schönen Filme. Kompromisslos schickt er seine Helden auf eine Reise. Besagt Murphy's Gesetz, dass alles schief geht, was schief gehen kann, so lautet die Park’sche Regel, dass es immer noch schlimmer kommen kann. So richtet sich die Adaption des gleichnamigen Mangas von Garon Tsuchya an ein reifes Publikum, das mit einer differenzierten Geschichte über Rache umzugehen weiß. Zwar inszeniert auch Park visuell atemberaubende (und brutale) Actionszenen – nur sinnlos cool sind diese nicht. Der Zuschauer erlebt den Film zumeist aus dem Blickwinkel Oh Dae-sus und bringt mit ihm Licht ins Dunkel. Durch die Augenhöhe mit der Hauptperson entsteht von der ersten Szene an eine ungemeine Spannung, die Park bis zum Ende hin konsequent aufrecht erhalten kann. Die eigene Atmosphäre dieses düsteren Thriller-Dramas überzeugte auch die Cannes Jury. Unter der Leitung von Asien-Fan Quentin Tarantino wurde „Oldboy“ 2004 mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1, dts
Sprachen: Deutsch, Koreanisch
Untertitel: Deutsch

Stefan Stiletto