Moonrise Kingdom
1965 auf New Penzance, einer Insel vor Neuengland: Hier lebt die 12jährige Suzy Bishop mit ihren Familie und bekommt mit, dass ihre Mutter eine Affäre mit Inselpolizist Captain Sharp hat. Und hier verbringt der ebenfalls 12jährige Waise Sam Shakusky den Sommer in einem Pfadfinderlager. Als dessen Leiter Captain Master Ward feststellt, dass Sam über Nacht abgehauen ist, führt die Spur auch zu den Bishops. Und siehe da: Auch Suzy ist weg. Die beiden Kinder waren Brieffreunde und haben ihre gemeinsame Flucht von langer Hand geplant. Während ihr Weg immer abenteuerlicher wird, werden sich Sam und Suzy immer deutlicher ihrer Liebe zueinander sicher und wollen diese um jeden Preis verteidigen. Dabei sind ihnen die Erwachsenen zunehmend auf den Fersen.
Der amerikanische Regisseur Wes Anderson hat sich mit seinen bis ins Detail liebevoll gestalteten, voll schrulliger Figuren steckenden Filmen („Die Royal Tenenbaums", „Tiefseetaucher“, „The Darjeeling Limited", „Der fantastische Mr. Fox") einen Namen gemacht. Er schafft darin Welten, die stets etwas bunter als die Realität sind. So ist es auch mit der fiktiven Insel New Penzance, auf der Anderson in genau beobachteten Szenen für ihn typische Themen bespielt. Da driftet die unglückliche Familie Bishop auseinander und einsame Männer wie Captain Sharp und Scout Master Ward haben durch ihre Arbeit zwar eine Aufgabe, suchen aber eigentlich noch den Sinn in ihrem Leben. Im Zentrum von „Moonrise Kingdom" steht jedoch eine große romantische Liebe, die, nicht nur weil sie zwischen zwei Kindern stattfindet, einen ganz eigenen Charme hat. Sam und Suzy sagen sich so besondere Dinge und gehen so ernsthaft miteinander und mit ihren Gefühlen um, dass die Erwachsenen in ihrem Verhalten dagegen wie Kinder wirken. Dass dieses junge Paar so anrührend wirkt, liegt auch an den beiden jugendlichen Schauspielern, die in „Moonrise Kingdom" ihre erste Kinorolle spielen. Aber auch die erwachsenen Darsteller, von denen etliche – wie Bill Murray oder Jason Schwartzman – schon mehrfach in Filmen von Anderson gespielt haben, machen Spaß. „Moonrise Kingdom" packt einen sicher nur richtig, wenn man mit dem speziellen selbstironischen Humor des Regisseurs etwas anfangen kann. Dann aber ist er ein herzerwärmendes Abenteuer.
DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9 Ton: Dolby Digital 5.1 Sprachen: Deutsch, Englisch DVD-Extras: Making of, Featurettes, Behind the Scenes, B-Roll
Kirsten Loose