Die Royal Tenenbaums

Royal Tenenbaum, Exzentriker und Lebemann, verlässt seine Familie, als die drei Kinder etwa 10 bis 12 Jahre alt sind. Zu diesem Zeitpunkt ist Sohn Chas bereits anerkanntes Finanzgenie, Sohn Richie ein Tennis-As und Adoptivtochter Margot Verfasserin von erfolgreichen Theaterstücken. Zwanzig Jahre später ist vom Genie der Kinder kaum noch etwas zu merken, stattdessen haben alle drei ausgeprägte Neurosen entwickelt. Nach und nach kehren sie in das New Yorker Haus der Mutter zurück, wo bald darauf auch Vater Royal wieder auftaucht, angeblich todkrank, in Wahrheit jedoch pleite und einsam. Seine raubeinige Art und der lang gehegte Hass von zweien seiner Kinder lassen alte Konflikte und Verletzungen wieder aufbrechen. Als Royals Schwindel mit der Krebserkrankung auffliegt, wird das Familiensystem noch einmal komplett neu aufgemischt.

„Die Royal Tenenbaums“ besteht wie ein kompremierter Roman aus Kapiteln. Das komplexe Gefüge, die Sehnsüchte und Gefühle, die Zufälle und Absichten sind in sparsame Bilder gekleidet, der Film enthält nicht ein überflüssiges Bild, nicht einen überflüssigen Satz. Die Tragik der Ereignisse und ihre spröde Brechung in ironischen Momenten, Gesten und Dialogen wird von der wirklich herausragenden Schauspieler-Riege grandios umgesetzt. „Die Royal Tenenbaums“ ist filmisch ein Genuss und gleichzeitig ein selbstironischer Blick auf Familienstrukturen, die es auch außerhalb hochgenialer und hochneurotischer Clans gibt.

DVD Bildformat: 1:2,35/16:9; Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch
keine Extras

Rotraut Greune