Lady Bird
Wer sollte das Recht haben, über den Namen eines Menschen zu bestimmen? Natürlich derjenige, der ihn trägt. Und so setzt die aufmüpfige Christine ein Zeichen, in dem sie ihren christlich geprägten Geburtsnamen ablegt und sich selbst Lady Bird nennt. Überhaupt hat diese Siebzehnjährige einen überaus starken Willen. Sie wünscht sich nichts mehr, als ihren Heimatort Sacramento in Kalifornien endlich hinter sich zu lassen, der ihr viel zu eng geworden ist, und auf ein angesehenes College in einer Stadt mit Kultur zu gehen, Talent und gute Noten hin oder her. Doch das führt immer wieder zu Konflikten mit ihrer Mutter, die sie am liebsten in ihrer Nähe behalten will.
Es ist schon ein kleines Wunder, wie humorvoll und vielschichtig die Schauspielerin Greta Gerwig in ihrem Regiedebüt über eine Mutter-Tochter-Beziehung erzählt. Da hat man in einem Moment den Eindruck, dass die beiden auf keinen grünen Zweig kommen und eine unterschiedliche Meinung zu auch wirklich allem haben, und im nächsten herrscht eine Vertrautheit zwischen beiden, die keinen Zweifel an ihrer Liebe zueinander lässt. Gerwig, die selbst für ihre eigensinnigen Rollen (Frances Ha, Jahrhundertfrauen) bekannt ist, liebt geschliffene Dialoge und findet in der irisch-stämmigen Schauspielerin Saoirse Ronan (Brooklyn, Abbitte, Wer ist Hanna? ) die Idealbesetzung für ihre junge Heldin. Mal selbstbewusst rotzig, mal zweifelnd, mal forsch und mal frustriert sucht sie danach, wer sie sein will – und kommt doch immer wieder an ihre Grenzen. Sie verliebt sich (in den Falschen), hat zum ersten Mal Sex (mit dem Falschen), sucht sich die falschen Freunde und vernachlässigt die richtigen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge begleitet der Film Lady Bird auf ihrer Reise in die Selbstständigkeit und findet eine perfekte Balance zwischen absurder Komik, stillem Witz und zu Herzen gehenden aufrichtigen Szenen. Einen besonderen Reiz hat dabei die englische Originalfassung, die vor Wortwitz nur so sprüht und der jugendlichen Rebellion von Lady Bird eine ganz eigene Melodie verleiht.
DVD Extras: Audiokommentar, Making of
Blu-ray Extras: Audiokommentar, Making of
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Türkisch, Arabisch, Dänis