Gott, du kannst ein Arsch sein!

Film: Gott, du kannst ein Arsch sein!
Länge:
98 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Kinostart:
15.10.2020
Regie:
André Erkau
Darsteller:
Sinje Irslinger (Steffi Pape), Max Hubacher (Steve), Til Schweiger (Frank Pape), Heike Makatsch (Eva Pape), Nuala Bauch (Lola Pape), Jonas Holdenrieder (Fabian), Benno Fürmann (Jupp), Jürgen Vogel (Matanola) u.a.
Genre:
Drama , Road-Movie
Land:
Deutschland, 2019

Steffi feiert mit ihren Schulfreunden und der Familie ihren Realschulabschluss. Sie hat sich für eine Ausbildung bei der Polizei beworben und rechnet fest mit einer Zusage. Ihrem Freund Fabi, mit dem sie schon fast zwei Jahre zusammen ist, hat sie die erste gemeinsame Nacht in einem Hotel in Paris auf der Abschlussreise versprochen. Soweit alles prima. Doch dann kommt aus heiterem Himmel eine Ablehnung von der Polizei, weil Steffi den Gesundheitscheck nicht bestanden hat. „Was heißt denn Onkologie?“, fragt sie nichtsahnend ihre Mutter. Nach dem Gespräch mit der Ärztin sind alle erschüttert: Steffi hat Krebs, unheilbar, und ihre Eltern verlangen, dass sie statt der Abschlussreise nach Paris eine Chemotherapie macht. Doch Steffi denkt nicht dran und haut ab. Dabei trifft sie auf den Zirkussohn Steve, der auch mal eine Auszeit braucht und sich deshalb kurzerhand mit ihr auf den Weg nach Paris macht. Der klassische Roadtrip beginnt. Und zwar gleich doppelt, denn auch Steffis Eltern fahren Richtung Frankreich, um ihre Tochter zu finden.

„Gott, du kannst ein Arsch sein!“ ist inspiriert vom gleichnamigen Buch von Frank Pape, der damit den Verlust seiner Tochter verarbeitet hat. Publikumswirksam hat man die erwachsenen Hauptrollen mit Til Schweiger und Heike Makatsch als Steffis Eltern sowie Jürgen Vogel als Zirkusdirektor und Vater von Steve besetzt. Klar ist die gewählte Route bei einem Roadmovie nicht wirklich von tragender Bedeutung. Wenn sich aber wie in diesem Fall nach der Vorführung ein längeres Gespräch über genau diese Streckenwahl ergibt, wo der Film doch eigentlich die Liebe zum Leben und das Genießen jeden Augenblicks nahelegen wollte, dann muss etwas schiefgegangen sein. Das Hauptproblem des Films: Trotz des traurigen Schicksals kommt man als Zuschauer den Figuren nicht nahe, wird einfach nicht berührt. Kein Vergleich zu wirklich bewegenden Filmen zu diesem Thema wie „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ oder „Drei Schritte zu dir“.  Wem es also auf eine überzeugende Geschichte und nicht auf Til Schweiger ankommt, der ist dort deutlich besser aufgehoben.

Gabi Brandt