Die irre Heldentour des Billy Lynn
Während eines Einsatzes im Irak gerät die von Sergeant Shroom kommandierte Einheit unter Beschuss. Als der Anführer schwer verwundet wird, nimmt sich der 19-jährige Billy Lynn ein Herz und schleppt seinen Vorgesetzten aus der Gefahrenzone. Videoaufnahmen seines mutigen Handelns kursieren schon bald in den Medien, die den jungen Mann und seine Kameraden fortan als Helden feiern. Geehrt werden soll die US-Truppe auf einer Promotionstour quer durch die Heimat, deren Höhepunkt die Halbzeitshow bei einem Football-Spiel in Dallas bildet. Im Verlauf der Veranstaltung lernt Billy nicht nur die hübsche Cheerleaderin Faison und den Mäzen Norm Oglesby kennen, sondern muss sich auch mit seinen Kriegserfahrungen auseinandersetzen, die immer wieder an die Oberfläche drängen. Seine Schwester Kathryn hofft unterdessen, dass ihr Bruder nicht noch einmal in den Irak zurückkehrt.
„Die irre Heldentour des Billy Lynn“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ben Fountain und setzt sich moderat satirisch mit dem US-amerikanischen Hurrapatriotismus auseinander. Der Protagonist und seine Kameraden finden sich nach den erschütternden Kampferlebnissen plötzlich inmitten eines bunten Werbezirkus wieder, der den jungen Männern zuweilen unwirklich erscheint. Billy selbst bringt das Schwanken zwischen Stolz und Unbehagen treffend auf den Punkt, wenn er an einer Stelle bemerkt, dass es sich komisch anfühle, für den schlimmsten Tag im Leben als Held bejubelt zu werden. Oscar-Preisträger Ang Lee (Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger, Hulk, Brokeback Mountain, Tiger & Dragon) legt in seiner Literaturadaption die unreflektierte Verehrung der Soldaten und den amerikanischen Hang zur Entertainisierung offen. Ein kritischer Blick wird durchaus deutlich. Nicht zuletzt am Beispiel des arroganten Football-Moguls Oglesby, der die Geschichte von Billys Einheit für einen Hollywood-Film nutzen und die Soldaten damit schamlos vereinnahmen will. An Intensität gewinnt das Drama immer dann, wenn die Erinnerungen des Titelhelden an das Kriegstreiben in das gegenwärtige Geschehen eindringen. Billy leidet wie die meisten seiner Mitstreiter an einer Posttraumatischen Belastungsstörung, was auch in den emotionalen Gesprächen mit seiner Schwester Kathryn thematisiert wird. Dass die Beschäftigung mit dem Krankheitsbild etwas oberflächlich anmutet, liegt in erster Linie an den mitunter arg abrupten Tonschwankungen des Films. Introspektive Momente und heiter-verspielte Passagen wechseln sich fortlaufend ab, wobei vor allem die forcierte Romanze zwischen Billy und Faison und das übertrieben pathetische Ende negativ ins Auge stechen. Unter dem Strich lässt sich festhalten, dass „Die irre Heldentour des Billy Lynn“ eine spannende Thematik und starke Einzelszenen zu bieten hat, diese aber nicht zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen kann.
Blu-ray-Bildformat:1:1,85/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA/Spanisch dts HD 5.1 MA/Engl. f. Sehg.
Untertitel: Deutsch/Englisch/Spanisch/Türkisch/Engl. f. Hörg.
DVD Extras: Behind the Scenes, Featurettes, Entfallene Szenen
Blu-ray Extras: Behind the Scenes, Featurettes, Entfallene Szenen
Christopher Diekhaus
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,85/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1/Spanisch DD 5.1/Engl. f. Sehg.
Untertitel: Deutsch/Englisch/Spanisch/Türkisch/Engl. f. Hörg.
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