Coming In
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Komödien oder Dramen über das „Coming Out“ junger Männer haben schon seit längerer Zeit Hochkonjunktur. Selbst der preisgekrönte Regisseur und Drehbuchautor Marco Kreuzpaintner (Trade – Willkommen in Amerika, Krabat) hat sich 2004 in seinem Spielfilm Sommersturm mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt. Nun das genaue Gegenteil! In „Coming In“ erzählt er – wie der Titel schon erahnen lässt – von der Liebe eines Schwulen zu einer Frau. Und das verpackt in einer witzigen, temporeichen Komödie!
Der Starfriseur Tom Herzner, 30 Jahre alt, ist nicht nur äußerst attraktiv, sondern vor allem auch sehr erfolgreich. Jeder Mann, der Geld hat und etwas auf sich hält, lässt sich von dem schwulen Haarstylisten frisieren und benutzt ausschließlich die Produkte aus dessen Kosmetiklinie. Frauen würden genauso gern in Herzners Edelsalon in Berlin-Mitte bedient werden, doch für die Damenwelt hat Tom wenig Gespür. Das gefällt dem amerikanischen Geldgeber aber gar nicht, und so wird Tom von seinem Manager und Liebhaber in den Neuköllner Friseursalon „Bel Hair“ geschickt. Bei der Chefin Heidi, eine einfach „gestrickte“, aber sehr sensible junge Frau, soll der Stylist lernen, wie das weibliche Geschlecht „tickt“ und was es will. Tom ist natürlich anfangs völlig überfordert und tritt in jedes Fettnäpfchen. Bis er es doch schafft, die Neuköllner Kundschaft mit seinem Charme zu überzeugen und auch das Herz der unglücklich verheirateten Heidi zu erobern. Nun verlieben sich ja bekanntermaßen einsame Frauen gern einmal in Schwule, weil – so weiß es Heidis Schwester ganz genau – die ja letztendlich unerreichbar sind. Doch ist Tom wirklich unerreichbar? Er selbst weiß nicht, wie ihm geschieht. Ist er vielleicht insgeheim ein Hetero? Alle Versuche, seine Gefühle zu unterdrücken, schlagen fehl, und so muss Tom letztendlich den Mut aufbringen, über sich nachzudenken und – was noch viel komplizierter ist – seinen schwulen Freunden die Wahrheit zu sagen.
Marco Kreuzpaintner führt hier mit leichter Hand Regie, verwendet die bekannten Klischees, um sie dann auf die Schippe zu nehmen, lässt proletarische Atmosphäre derb auf die „stylische“ der Berliner Glimmerwelt treffen, verwendet leise Töne, wenn es um Gefühle geht, und findet wunderschöne, romantische Bilder für den ersten ernstzunehmenden Kuss von Tom und Heidi – kurzum: Er macht alles, um sein Publikum gut zu unterhalten, lachen wie träumen zu lassen. Und er beweist ein gutes Gespür für die Besetzung. Mit Kostja Ullmann (Sommersturm, Groupies bleiben nicht zum Frühstück) und Aylin Tezel (Almanya – Willkommen in Deutschland, Am Himmel der Tag) hat er ein wunderbares Paar gewonnen, das alle Gefühlslagen dieser beiden so grundverschiedenen Menschen überzeugend auf die Leinwand bringen kann.
DVD Extras: Entfallene Szenen, Making of
Barbara Felsmann
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Dt. f. Sehg.
Untertitel: Dt. f. Hörg.
Anbieter
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