Children Who Chase Lost Voices From Deep Below

Dass sich ein gefährliches Tier in der ländlichen Gegend herumtreibt und die Schüler gut auf sich aufpassen sollen, hatte Asuna schon gehört. Doch als sie auf dem Heimweg plötzlich einem regelrechten Monster ins Auge blickt, versteht sie die Welt nicht mehr und kann nur dank der Hilfe Shuns gerettet werden, eines Jungen, der wie jenes Wesen aus dem mystischen Reich Agartha kommt. Sofort fühlt Asuna sich mit Shun verbunden. Am nächsten Tag jedoch ist der Junge bereits tot und Asuna trifft nur noch dessen jüngeren Bruder Shin an. Auf der Flucht vor Soldaten, die nach einem Zugang nach Agartha suchen, nimmt Shin Asuna kurzerhand mit. So findet sie sich plötzlich in jenem Land wieder, in dem sich auch das Tor zwischen Leben und Tod befinden soll. Doch auch dem Jäger Morisaki gelingt der Übertritt nach Agartha. Nichts sehnlicher wünscht sich dieser, als seine verstorbene Frau wiederzusehen.

Bildgewaltig sind die Animes von Makoto Shinkai, der sich mit „The Place Promised in Our Early Days“ und „5 Centimeters Per Second“ einen Namen gemacht hat. Wie kaum ein anderer Regisseur versteht er es, fremde Welten glaubwürdig zu zeichnen und diesen durch ein überaus realistisch wirkendes Spiel mit Licht und Schatten auch eine ganz besondere Stimmung zu verleihen. Auch in seinem aktuellen Film stellt der visuelle Ausnahmekünstler dieses Talent unter Beweis. „Children Who Chase Lost Voices From Deep Below“ ist ein Genuss für die Augen und lädt zu einer fantastischen Reise ein. Nur inhaltlich gelingt es Shinkai diesmal nicht, an seine anderen Filme anzuknüpfen. Waren diese noch geprägt von ruhigen Stimmungsbildern, die weitaus wichtiger waren als die äußere Handlung, so folgt er nun eher der Dramaturgie des epischen Abenteuers – auch wenn sich hinter den Actionszenen doch noch Shinkais persönliche Themen verbergen: In ihrer Einsamkeit ist Asuna eine Seelenverwandte der Protagonisten aus Shinkais früheren Filmen, die ebenso wie diese von einer unbestimmten Sehnsucht getrieben wird.

DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Audiokommentare, Interview, Making of, Trailer

Stefan Stiletto