Brothers - Zwei Brüder. Eine Liebe.

Jim Sheridans Film ist ein Remake, dessen Handlung sich nur in Feinheiten von seiner Vorlage, dem Film „Brothers - Zwischen Brüdern“ der dänischen Regisseurin Susanne Bier, unterscheidet. Eine ausführliche Inhaltsangabe findet sich bei unserer Besprechung des Originals.

Der aus Irland stammende Sheridan ist ein hoch profilierter Filmemacher - u.a. wurde er für „Mein linker Fuß“, „Im Namen des Vaters“ und „In Amerika“ für den Oscar nominiert. Und nun ein fast identisches Remake für den amerikanischen Markt? Das Geheimnis hinter der Wahl des Stoffes könnte darin liegen, dass die Geschichte vom totgeglaubten Soldaten, der bittere Schuld auf sich geladen hat und der zu Hause eine völlig veränderte Familie vorfindet, ganz nah an Sheridans Lieblingsthema liegt. Im Zentrum seiner Filme stehen oft Familien, die unter Druck geraten oder in denen Selbstzweifel bis an den Abgrund der Selbstzerstörung führen. Für „Brothers“ hat Jim Sheridan Darsteller gewonnen, deren umwerfende Präsenz ganz seinem Konzept entgegenkommt, Gefühle und Einsichten ohne übertriebene Effekte zu erzeugen. Auf den Spuren von Susanne Bier ist ihm dies bei „Brothers“ wieder beeindruckend gelungen.

Wenn es einen nennenswerten Unterschied zur Vorlage gibt, liegt er darin, dass diese mit bewusst ungeschliffenen Mitteln erzählt, während sich Sheridans Film handwerklich makellos präsentiert. US-Kritikerpapst Roger Ebert fragt sich, welche Erzählweise dem harten, schmerzenden Thema wohl eher angemessen ist. Aber das ist ein Thema für weiterführende Diskussionen.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Audiokommentar, Making of, Featurettes, Trailer

Albert Schwarzer