Bloody Sunday – Blutsonntag

Film: Bloody Sunday – Blutsonntag
Länge:
105 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Paul Greengrass
Darsteller:
James Nesbitt, Allan Gildea, Gerard Crossan, Mary Moulds, Carmel McCallion u. a.
Genre:
Drama , (Anti-)Kriegsfilm , Politischer Film
Land:
Irland, Großbritannien, 2001
Wie fast jeder Krieg hat vor allem auch der nordirische Bürgerkrieg über viele Jahrzehnte hinweg seinen Niederschlag in Filmwerken gefunden, die ihren Beitrag geleistet haben, die Wurzeln dieses Konflikts in den frühen 20iger Jahren und seine Eskalation in Erinnerung zu rufen. Stellvertretend seien hier vor allem der Ire Neil Jordan („Michael Collins“) und der Brite Ken Loach The Wind that Shakes the Barley genannt. Paul Greengrass hat sich in seinem bereits 2001 gedrehten Film einem neueren traurigen Kapitel dieses inzwischen weitgehend beschwichtigten Dauerkonflikts gewidmet.

In seinem dokumentarischen Spielfilm „Bloody Sunday“ rekonstruiert er minutiös genau und äußerst realistisch die blutigen Ereignisse vom 30. Januar 1972 in der nordirischen Stadt Derry. Damals starben 13 Menschen bei einem unbewaffneten Protestmarsch für Menschenrechte im Kugelhagel britischer Militärs, was den erneuten bewaffneten Bürgerkrieg in Nordirland zur Folge hatte. Der Protestmarsch richtete sich gegen eine Verfügung der britischen Regierung, verdächtige Personen ohne rechtliche Grundlage inhaftieren zu können.

Im Mittelpunkt des Films stehen vier historisch belegte Figuren, allen voran der protestantische Bürgerrechtsaktivist Ivan Cooper, der sich die Sache der Katholiken zueigen gemacht hatte und nach dem Vorbild des amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King eine friedliche Koexistenz mit ihnen anstrebt. Dennoch kann er die von britischer Seite angedachte Vergeltungsmaßnahme, die von Brigadekommandeur Patrick MacLellan in die Tat umgesetzt werden soll, und die Eskalation der Gewalt nicht mehr verhindern. Die ganze Stadt gerät in einen Belagerungszustand, überall werden Straßensperren und Barrikaden errichtet. Dank einer durchgängig eingesetzten Handkamera sieht sich der Zuschauer unmittelbar in die damalige Situation hinein katapultiert, in der eine unbedachte Reaktion reicht, um eine Kettenreaktion in Gang zu setzen. Vollkommen authentisch und glaubwürdig inszeniert, lässt der Film allerdings kaum Spielraum für Tempowechsel und dramatische Verdichtungen. Man fühlt sich förmlich von den Ereignissen auf der Leinwand überrollt. Vermutlich entspricht das tatsächlich der damaligen Situation, auch wenn es mangels Verschnaufpause den Erkenntnisprozess beim Zuschauer nicht unbedingt fördert.

DVD-Bildformat: 1:1,85
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Trailer

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDIndigo

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (5. Woche 2009).