A Scanner Darkly - Der dunkle Schirm

Im Los Angeles der nahen Zukunft regiert die Droge Substance D den Alltag der Menschen, die mit ihr Stress bewältigen oder sich künstliche Glücksmomente verschaffen. Auch Fred musste zur Droge greifen, um sich als verdeckter Ermittler unter dem Namen Bob Arctor in das Haus einer Gruppe Junkies einzuschleusen. Dank eines Tarnanzugs kennt sogar sein direkter Vorgesetzter seine wahre Identität nicht mehr. Als Fred allerdings darauf angesetzt wird, Bob Arctor und seine Clique zu überwachen, beginnt sich seine Welt im Kreis zu drehen. Die Droge verzerrt die Weltsicht und die Identität ist nicht mehr die, die sie zu sein schien. Die Regiearbeit von Richard Linklater bildet eine Romanvorlage des für seine Paranoia bekannten Science-Fiction-Autors Philip K. Dick, auf dessen Geschichten auch Filme wie "Blade Runner, Director's Cut" oder "Total Recall“ basieren. Wie bereits in dem im Kino wenig beachteten "Waking Life“ experimentierte Linklater mit der Technik, aufgenommene Realszenen anschließend am Computer in Animation umzuwandeln – ein Verfahren, das Rotoscoping genannt wird. Das Ergebnis ist Verfremdung pur. Keanu Reeves, Robert Downey Jr. oder Woody Harrelson sind noch deutlich hinter den Zeichnungen zu erkennen, wirken aber doch zugleich sonderlich. Damit gelingt es dem Film, auch dem Zuschauer den Boden unter den Füßen wegzuziehen und seine Wahrnehmung auf den Kopf zu stellen. Da aber nicht besonders viel passiert und die Figuren wie in fast allen Linklater-Filmen unglaublich viel labern, bleibt am Ende vor allem das Gefühl, einem seltsamen Trip beigewohnt zu haben. Einem Trip allerdings, der viele Gedankenanstöße zu den Themenfeldern Drogen, Überwachungsstaat und Identität geben kann. 2010 kam Richard Linklaters neuer Film "Ich und Orson Welles" auf DVD heraus. DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9 Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1 Sprachen: Deutsch, Englisch Untertitel: Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte DVD-Extras: Audiokommentar, Featurette, Original Kinotrailer

Stefan Stiletto