Ant-Man and the Wasp
Voll ist es geworden im Marvel Cinematic Universe, das mittlerweile in Phase 4 übergeht und in dem es nicht selten um die ganz großen Konflikte geht. Superhelden haben es heute eben nicht leicht. Schon gar nicht, wenn sie so viel biografischen Ballast und so viele Selbstzweifel mit sich herumzuschleppen haben. Wie gut, dass es am Rande des MCU auch solche Helden gibt, die ein wenig anders und unbeschwerter sind. Die intergalaktische Truppe der „Guardians of the Galaxy“ etwa. Oder eben Ant-Man.
Erzählte Teil 1 davon, wie der Gauner Scott Lang eher zufällig in den Besitz eines Anzugs kam, durch den er sich auf Ameisengröße schrumpfen konnte und dabei den Entwickler des Anzugs sowie dessen tragische Familiengeschichte kennenlernte, so setzt „Ant-Man and the Wasp“ wieder einmal ganz und gar unheroisch ein. Abenteuer darf Scott nur noch zu Hause erleben, seitdem er mit elektronischer Fußfessel nach einem Einsatz mit dem Avenger-Team von der örtlichen Polizei zu zwei Jahren Hausarrest verdonnert wurde. Aber Scott, der im echten Leben auch als allein erziehender Vater gefordert wird, ist viel zu rebellisch, um sich den Anweisungen widerstandslos zu beugen. Als der Erfinder Henry Pym und dessen Tochter Hope seine Hilfe brauchen, ist er zur Stelle. Denn anscheinend lebt Pyms Frau noch, die sich 1987 bei einem Einsatz auf Molekulargröße schrumpfte und nicht mehr zurückkehrte.
Ein Superheldenfilm ohne Superschurken? Nicht ganz. Mit einer Art hypernervösem Geist erfüllt das „Ant-Man“-Sequel auch diese Erwartung. Erzählerisch wirkt dieser Handlungsstrang ziemlich aufgesetzt. Doch als Vorwand für ein paar aberwitzige Actionszenen geht er durchaus in Ordnung. Wenn die Figuren im Laufe einer rasanten Verfolgungsjagd in Sekundenschnelle ihre Größe wechseln und – einer Fehlfunktion sei Dank – von Menschen auf Ameisengröße zu Riesen werden, dann wird das mit geradezu kindlicher Freude an der Übertreibung inszeniert und macht sehr viel Spaß. So ist auch „Ant-Man and the Wasp“ eine schöne Abwechslung in dem ansonsten so bierernsten Comic-Universum. Gerade die persönliche Ebene der Handlung zeigt zudem, dass Superhelden auch nicht unbedingt jedes Mal die Welt retten müssen und die großen Abenteuer im Kleinen zu finden sind. Im ganz Kleinen.
Blu-ray Extras: Audiokommentar, Entfallene Szenen, Outtakes, Featurettes
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch, Englisch,Türkisch
Untertitel: Deutsch, Türkisch, Dänisch, Engl. f. Hörg., Finnisch, Norwegisch, Schwedisch