Ant-Man

Das 2008 mit Iron Man begonnene Marvel Cinematic Universe wächst stetig an. Auf die zweite große Superheldenzusammenkunft Avengers: Age of Ultron folgte im Sommer 2015 der Blockbuster „Ant-Man“, dessen Titelfigur bereits 1962 erstmals im Comic-Universum auftauchte.

Eigentlich will der clevere Ganove Scott Lang sein Leben nach einem Gefängnisaufenthalt in Ordnung bringen und endlich für seine Tochter Cassie da sein, deren Mutter mittlerweile einen anderen Mann gefunden hat. Scotts Freund Luis überredet den Profidieb allerdings noch einmal zu einem Coup, der sich dummerweise als geschicktes Täuschungsmanöver entpuppt. Dr. Pym hat Lang und dessen Kumpel bewusst dazu verleitet, in sein Haus einzubrechen, da er den Ex-Häftling für eine besondere Mission benötigt. Vollbrachte der Wissenschaftler vor Jahren selbst noch in einem von ihm entwickelten Schrumpfanzug als Ant-Man Heldentaten, soll nun Scott das außergewöhnliche Kleidungsstück überstreifen. Eile ist geboten, denn Darren Cross, Pyms ehemaliger Ziehsohn und jetziger Leiter seiner früheren Firma, steht kurz davor, die Kriegsführung mit einer fast identischen Erfindung zu verändern.

Nach dem bombastischen Auftritt der Avengers fährt „Ant-Man“-Regisseur Peyton Reed (Der Ja-Sager) den Exzess im nunmehr zwölften Spielfilm der fortlaufenden Marvel-Reihe merklich herunter. Städte, die dem Erdboden gleichgemacht werden, sucht man hier vergebens. Was vor allem der besonderen Eigenschaft des Protagonisten geschuldet ist. Immer wieder überrascht das Superheldenabenteuer mit berauschend-einfallsreichen Bildern, die die Ameisenperspektive für mitreißende Spannungsmomente nutzen. Gefahrenquellen sind nicht nur Cross und seine Handlanger, sondern auch Alltagsgegenstände wie Stöckelschuhe oder Schaltplattennadeln, die den geschrumpften Scott zu waghalsigen Stuntaktionen zwingen. Kleine Seitenhiebe auf die Avengers können sich die Macher nicht verkneifen. Und im Finale kommentiert „Ant-Man“ noch einmal augenzwinkernd die ausufernden Materialschlachten anderer Marvel-Streifen, wenn sich der Titelheld und sein Widersacher in einem Kinderzimmer (!) gegenüberstehen. Insgesamt zeichnet sich der Film durch eine erfrischende Selbstironie aus, dank der die eher schlichte Handlung aufgewertet wird. Selbst wenn die emotionalen Zwischentöne nicht gerade originell ausfallen, trägt die Comic-Adaption ihr Herz am rechten Fleck. Sicherlich auch ein Verdienst der spielfreudigen Darsteller rund um den lässig-sympathischen Paul Rudd und Altstar Michael Douglas.

Blu-ray-Bildformat:1:1,85/1080p
Ton:dts HD 5.1
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1/Englisch dts HD 7.1/Französisch dts HD 5.1/Türkisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch/Französisch/Türkisch/Arabisch/Dänisch/Engl. f. Hörg./Finnisch/Niederländisch/Norwegisch/Schwedisch

Blu-ray Extras: Entfallene und erweiterte Szenen, Outtakes, Featurettes, Audiokommentar

Christopher Diekhaus