Arrival
Sie kommen in Frieden. Oder doch nicht? Wer verbirgt sich eigentlich in den zwölf seltsamen schwebenden Raumschiffen, die auf mehreren Kontinenten gelandet sind? Für die Menschheit steht wieder einmal eine unheimliche Begegnung der dritten Art bevor.
Um die Sprache der Außerirdischen zu entschlüsseln wird in den USA die Linguistin Louise Banks engagiert, die schon kurze Zeit später gemeinsam mit dem theoretischen Physiker Ian Donnelly die Besucher zu Gesicht bekommt. Tatsächlich lassen sich die schwebenden Kopffüßler auf diese Sitzungen ein. Ja mehr noch: nach und nach scheint die Kommunikation sogar zu funktionieren. Während Louise zunehmend Visionen ihrer im Kindesalter verstorbenen Tochter hat, spitzt sich die militärische Lage außerhalb der Raumschiffe zu. Vor allem als Louise ein Symbol als „Waffe“ übersetzt, wird dies als Vorbereitung für einen Angriff verstanden – und die friedliche Mission gerät in Gefahr.
Nein, mit den hässlichen aggressiven Aliens aus anderen Katastrophenfilmen haben diese Außerirdischen hier wirklich nichts zu tun. Denis Villeneuve, der in den vergangen Jahren etwa mit Prisoners oder Enemy in ganz unterschiedlichen Genres sein Gespür für atmosphärische Dichte unter Beweis gestellt hat, spielt mit den Regeln und Erzählmustern des Science-Fiction-Films. Und wieder ist es die Stimmung, die den Film trägt. Denn hier geht es nicht um Action, sondern um philosophische Fragen. Wenn Amy Adams und Jeremy Renner als Wissenschaftlerduo den Kontakt zu den fremdartigen Erdbesuchern aufnehmen, dann wird bald unser Denken in festen zeitlichen Abläufen an seine Grenzen geführt. Das allein ist ebenso faszinierend wie der futuristische Linguistikkurs. Aber auch dabei belässt es Villeneuve in seiner Adaption der Kurzgeschichte „Story of your life“ von Ted Chiang nicht. „Arrival“ bleibt immer ganz nah bei der Figur von Louise, bei deren Trauer um ihre Tochter und dem Glück, dass diese für sie bedeutet hat: Ein berührendes menschliches Drama im Gewand eines Science-Fiction-Films. Auf jeden Fall muss man nun nicht mehr befürchten, dass Villeneuve das „Blade Runner“-Sequel, das im kommenden Jahr ins Kino kommen soll, in den Sand setzt. Im Gegenteil: Vielleicht gelingt es ihm sogar, mit Ridley Scotts Klassiker aus dem Jahr 1982 gleichzuziehen.
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe