Toni Erdmann
Winfried Conradi ist Mitte 60 und Musiklehrer mit Liebe zu seinem Beruf, sowie Hang zu eigenwilligen Scherzen. Das mag Ergebnis langjähriger Eigenbrödelei sein, denn seine Frau lebt lange von ihm getrennt und seine erwachsene Tochter Ines macht Karriere im Ausland. Ines ist Unternehmensberaterin und derzeit in Rumänien tätig. Als Winfrieds Hund stirbt, steht Winfried plötzlich bei Ines auf der Matte. Ein Impuls, Nähe zur Tochter zu suchen, nur leider unabgesprochen und im ungünstigsten Moment. Denn Ines feilt seit Wochen an einer nicht einfachen Präsentation für Auftraggeber Henneberg, dessen Firma kostengünstiger agieren möchte. Auf einem abendlichen Empfang muss Ines dann auch noch erleben, dass Henneberg lieber bei Winfried andockt als bei Ines.
Winfried reist wieder ab – vermeintlich. Denn kurz darauf taucht Toni Erdmann in Ines Leben auf: Winfried mit Perücke, falschen Zähnen, der sich blendend mit Ines Umfeld unterhält und sich mal als Coach, mal als deutscher Botschafter in Rumänien ausgibt. Toni bleibt hartnäckig und Ines lässt sich drauf ein. Was für peinliche Situationen sorgt, aber auch dafür, dass Vater und Tochter eine Möglichkeit bekommen, sich wieder einander anzunähern.
Ein Zweieinhalb-Stunden-Film über eine schwierige Vater-Tochter-Beziehung klingt nach einer Zumutung. „Toni Erdmann“ ist dies auf schönste Art und Weise. Filmemacherin Maren Ade (Alle Anderen) lässt sich Zeit beim Erzählen ihrer Geschichte über Ines und Winfried. Man taucht zunächst sehr langsam in Winfrieds Alltag ein, bis Ines erstmalig erscheint, der Vater ihr nach Rumänien folgt und schließlich Toni Erdmann auf den Plan tritt. Diese Langsamkeit lohnt sich, denn Maren Ade ist eine genaue und behutsame Beobachterin. Und ihre Hauptdarsteller Sandra Hüller und Peter Simonischek verkörpern großartig wahrhaftig ihre Figuren. Auf ganz besondere Weise gelingt es ihnen, Winfried und Ines in extreme und extrem peinliche Situationen zu bringen, ohne dass diese dabei ihre Würde verlieren. Es wäre einfach gewesen, Winfrieds Wandel zu Toni Erdmann als plumpe Aktion zu erzählen oder Ines darüber laut ausflippen zu lassen. Stattdessen ist Winfrieds Beharrlichkeit, als Toni durch die Welt zu laufen, rührend und mutig. Und Ines lässt zu, dass ihr Vater einen Draht zu ihr halten darf, auch wenn der noch so absurd ist. Unaufdringlich und nebenbei erzählt der Film auch von der unerbittlichen Härte der Arbeit in der Beraterbranche, der Ungleichbehandlung als Frau im Beruf und dem Status eines Landes am Rande der EU in einer globalisierten Welt. Vor allem aber ist „Toni Erdmann“ eine außergewöhnliche, komplex erzählte, absurd komische wie emotional tiefe Geschichte über Familie und den Umstand, dass diese einen nun mal ein Leben lang begleitet.
Damit hat Maren Ade international einen Nerv getroffen. „Toni Erdmann“ wurde nach der Premiere in Cannes von Publikum wie Kritikern gefeiert und gewann unter anderem fünf Europäische Filmpreise.
Blu-ray-Bildformat:1:1,85/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Dt. f. Sehg.
Untertitel: Deutsch/Dt. f. Hörg.
DVD Extras: Entfallene Szenen, Outtakes, Audiokommentar, Trailer
Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Outtakes, Audiokommentar, Trailer
Kirsten Loose
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,85/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Dt. f. Sehg.
Untertitel: Deutsch/Dt. f. Hörg.
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