Kill Your Darlings - Junge Wilde

New Jersey, 1943: Der junge Allen Ginsberg ist hin und her gerissen, ob er sein Elternhaus verlassen soll. Er hat sich auf eigene Faust an der New Yorker Columbia Universität beworben und ist angenommen worden. Doch seiner psychisch labilen Mutter gegenüber fühlt er sich verpflichtet und will sie nicht allein lassen. Doch Allens Vater ermutigt den Sohn, gen Studium aufzubrechen. An der Uni dockt Allen schnell bei dem faszinierenden Lucien Carr an. Lucien hält nichts von Autoritäten und stellt das System ständig in Frage. Durch ihn lernt Allen andere junge Autoren und das Nachtleben kennen und beginnt mit Drogen zu experimentieren. Seine Verbindung zu Lucien wird immer enger. Allen würde sich mehr als Freundschaft wünschen. Doch da ist auch der ältere David, der für Lucien dessen Hausarbeiten schreibt und mit ihm eine Liebschaft hatte. Lucien scheint Gefühle anderer zu manipulieren, wie er sie für sich gebrauchen kann. Als David auf blutige Weise ums Leben kommt, scheint Lucien ihn ermordet zu haben. Und es ist an Allen zu entscheiden, ob er für den Freund aussagt oder nicht.

Allen Ginsberg, William Burroughs, Jack Kerouac gehörten in den 50er Jahren zu einer neuen aufregenden Generation junger amerikanischer Schriftsteller, der so genannten „Beat Generation", die den bisherigen Literaturbetrieb auf den Kopf stellte. Regisseur John Krokidas entscheidet sich, in seinem Spielfilmdebüt nicht die Literatur oder das künstlerische Genie dieser Autoren in den Vordergrund zu stellen (wie es z.B. in Howl ­ - Das Geheul mit James Franco der Fall ist), sondern konzentriert sich auf eine dramatische Lebensepisode aus der Studienzeit Ginsbergs rund um einen Mord, den sein bester Freund begangen haben soll. Ginsberg steht im Zentrum der Geschichte und taucht als naiver Student in die Universitätswelt ein. Er beginnt den etablierten Literaturbetrieb dank seiner neuen Freunde in Frage zu stellen, verliebt sich und lernt diese Liebe und sein Vertrauen wieder in Zweifel zu ziehen. Es ist ein kluger Schachzug, die Rolle Ginsbergs mit dem „Harry Potter"-Darsteller Daniel Radcliffe zu besetzen. Nicht nur weil er eine attraktive Identifikationsfigur ist, um die Welt der jungen Literaten der damaligen Zeit interessant zu machen. Sondern weil es ihm und allen weiteren Schauspielern, so klein ihr Part auch teilweise ist, gelingt, ihre Figuren glaubwürdig und facettenreich lebendig werden zu lassen, ohne in Klischees abzudriften. Ein gelungener Film, um auf die „Beat Generation" (wieder) neugierig zu werden.

DVD-Bildformat:1:2,35; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras:Trailer

Kirsten Loose