Machete Kills
Filme von Robert Rodriguez (Die Abenteuer von Sharkboy und Lavagirl, Spy Kids u. a.), der mit seinem Tarantino-artigen Frühwerk „El Mariachi“ einst die Filmszene aufmischte und spätestens mit „From Dusk Toll Dawn“ oder „Sin City“ in die erste Riege der Kultfilmer vorrückte, sind längst alles andere als ein Geheimtipp. Da verwundert es auch nicht, dass er mit der Fortsetzung zu „Machete“ erneut so richtig krachen lässt.
Er ist gerade nach einem haarsträubenden Gefecht in die Fänge eines alten Feindes geraten und beweist es am Strick hängend wieder einmal: Machete stirbt nicht – da kommt der erlösende Anruf. Es ist der Präsident der Vereinigten Staaten. Und eh er sich’s versieht, hat Machete eine neue Aufgabe: Er muss die Welt retten. Oder besser gesagt Washington. Denn der durchgeknallte mexikanische Revolutionär und Kartellboss Mendez plant einen Atomangriff auf die USA. Also macht sich Machete auf, um ihn zu stoppen. Doch das wird schwieriger als gedacht. Der Zünder ist direkt mit Mendez Herz verbunden und es gibt nur einen Mann, der ihn entschärfen kann. Machete hat 24 Stunden Zeit, um Mendez über die Grenze in die USA zu bringen und jenen Mann ausfindig zu machen. Doch damit nicht genug: Der vermeintliche Retter entpuppt sich als übergeschnappter Wissenschaftler, der das ganze Chaos erst in Gang gesetzt hat. Er plant den Untergang der Welt, um sich gemeinsam mit einer übermächtigen Klonarmee in den Weltraum abzusetzen. Da muss Machete den lieben Herrn erstmal wieder zurück auf den Boden der Tatsachen holen.
Der dem Film vorweg gestellte Trailer zu „Machete Kills Again… In Space!“ (der durchaus ernst gemeint ist, wie sich später herausstellt) lässt es schon erahnen: „Machete 2: Machete Kills“ ist vollkommen abgespaced. Was im ersten Teil an Absurdität und Trash schon kaum zu übertreffen war, da setzt Robert Rodriguez nun noch einmal gehörig einen drauf. Danny Trejo (Violet + Daisy, Shoot the Hero) in seiner zum Kult gewordenen Rolle als Machete ist einfach unkaputtbar – ob er nun seine Gegner mit einem Stromstoß niederstreckt, den er durch seinen Körper fließen lässt, oder ob er auf der fliegenden Atombombe sitzend den Weltuntergang verhindert. Hinzu kommen Charlie Sheen – ganz wie man ihn kennt – als Präsident der USA und Mel Gibson („Die Passion Christi“, Was Frauen wollen) als überambitionierter Visionär, der zu viel Star Wars geguckt hat. Der Trailer lässt bereits auf ein turbulentes Laserschwert-Duell im dritten Teil hoffen. Brillant ist auch der an Das Kabinett des Dr. Parnassus erinnernde Schauspieler-Staffellauf beim Auftragskiller „El Chameleón“, bei dessen Inszenierung sich bekannte Größen wie Antonio Banderas, Cuba Gooding Jr. und Lady Gaga die Klinke reichen. Ansonsten zeichnet sich „Machete Kills“ vor allem durch übertriebene Feuergefechte mit großer Waffenvielfalt, außergewöhnlich kreative Splatter-Effekte, eine Riesenportion Satire und den durchaus ernstzunehmenden Hinweis aus, an der richtigen Stelle seine 3D-Brille aufzusetzen. Wem diese Art von Humor nicht liegt, der sollte besser die Finger von dem Film lassen. Für alle anderen eröffnen sich hier mitreißende 107 Minuten Filmspaß, die in Erinnerung bleiben.
DVD-Bildformat:1:1,85; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras:Entfallene Szenen, Behind the Scenes, Trailer
Marius Hanke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
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