Anna Karenina
Länge:
130 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Joe Wright
Darsteller:
Keira Knightley, Jude Law, Aaron Taylor-Johnson, Matthew MacFadyen, Kelly MacDonald, Domhnall Gleeson, Alicia Vikander, Ruth Wilson, Olivia Williams
Genre:
Drama , Literaturverfilmung
Land:
Großbritannien, 2012
Das Romanepos des russischen Dichters Lew Tolstoi gehört zu den bedeutenden Klassikern der Weltliteratur und fügt sich ein in die Reihe der großen Frauenromane wie „Effi Briest“ oder „Madame Bovary“, die alle Mitte bzw. Ende des 19. Jahrhunderts entstanden sind. So ist es auch nicht verwunderlich, dass dieser Stoff immer wieder verfilmt wurde und wird – sei es als Stummfilm, in schwarz-weiß oder in Farbe und mit Stars wie Greta Garbo, Vivien Leigh, Tatjana Samoilowa oder Sophie Marceau in der Hauptrolle.
„Anna Karenina“ ist die Geschichte dreier Adelsfamilien, die sich – jede auf ihre Weise – an der verlogenen Moral und der Institution der Vernunftehe in der russischen Gesellschaft am Ende des 19. Jahrhunderts reiben. Die Hauptfigur ist die junge Mutter Anna, die unglücklich mit dem viel älteren Regierungsbeamten Alexej Alexandrowitsch Karenin verheiratet ist und ein seiner Karriere untergeordnetes, tristes Familienleben führt. Dann, als sie eines Tages ihren Bruder in Moskau besucht, um dessen Ehe zu retten, lernt sie den draufgängerischen Grafen Wronskij kennen und verliebt sich in ihn. Zunächst bildet sie damit keine Ausnahme, denn heimliche Affären und kleine Flirts sind in adligen Kreisen durchaus erlaubt. Doch Anna steht zu ihrer Liebe und wünscht die Scheidung. Damit setzt sie einen Prozess der gesellschaftlichen Ächtung und des sozialen Abstiegs, eingeschlossen der Verlust ihrer Kinder, in Gang, an dem sie letztendlich zerbricht.
Diesem Stoff hat sich nun Joe Wright, bekannt u. a. durch seine Romanverfilmungen „Abbitte“ und „Stolz und Vorurteil“, zugewandt und überrascht durch eine eigenwillige, experimentelle Herangehensweise. Er platziert die Geschichte im Theater: auf der Bühne, auf dem Schnürboden, in mysteriösen Seitengängen, hinter den Kulissen oder im Zuschauerraum. Von dort aus treten seine Haupthelden in magische, wunderschön fotografierte Landschaften, um im nächsten Moment wieder in einer Kunstwelt, dem Theater gleich, zu erscheinen. Dieser Wechsel von Künstlichkeit und scheinbarer Wirklichkeit setzt sich auch in den Bewegungen der Schauspieler fort, die mal pantomimisch, mal tänzerisch und dann wieder ganz „normal“ durch das Bild schweben. So wird dem Zuschauer immer wieder vor Augen geführt, dass er „nur“ ein Zuschauer ist und sich mit Distanz dieses Gesellschaftsporträt anzuschauen hat. Bewegende emotionale Momente, Möglichkeiten zur Identifikation oder zum Mitleiden, Mitfiebern mit den Hauptfiguren werden hier nur selten gegeben. Das ist Konzept, aber leider auch ein Mangel dieses opulent gestalteten Films. So agiert auch Keira Knightley als Anna: Wunderschön in Szene gesetzt, strahlt sie etwas merkwürdig Unnahbares aus und zeigt selten ihre Gefühle. Fast wie eine dieser zarten, im Tanz erstarrten Kunstfiguren auf einer Spieluhr.
DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch, Tschechisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch, Griechisch, Hebräisch, Portugiesisch, Tschechisch
„Anna Karenina“ ist die Geschichte dreier Adelsfamilien, die sich – jede auf ihre Weise – an der verlogenen Moral und der Institution der Vernunftehe in der russischen Gesellschaft am Ende des 19. Jahrhunderts reiben. Die Hauptfigur ist die junge Mutter Anna, die unglücklich mit dem viel älteren Regierungsbeamten Alexej Alexandrowitsch Karenin verheiratet ist und ein seiner Karriere untergeordnetes, tristes Familienleben führt. Dann, als sie eines Tages ihren Bruder in Moskau besucht, um dessen Ehe zu retten, lernt sie den draufgängerischen Grafen Wronskij kennen und verliebt sich in ihn. Zunächst bildet sie damit keine Ausnahme, denn heimliche Affären und kleine Flirts sind in adligen Kreisen durchaus erlaubt. Doch Anna steht zu ihrer Liebe und wünscht die Scheidung. Damit setzt sie einen Prozess der gesellschaftlichen Ächtung und des sozialen Abstiegs, eingeschlossen der Verlust ihrer Kinder, in Gang, an dem sie letztendlich zerbricht.
Diesem Stoff hat sich nun Joe Wright, bekannt u. a. durch seine Romanverfilmungen „Abbitte“ und „Stolz und Vorurteil“, zugewandt und überrascht durch eine eigenwillige, experimentelle Herangehensweise. Er platziert die Geschichte im Theater: auf der Bühne, auf dem Schnürboden, in mysteriösen Seitengängen, hinter den Kulissen oder im Zuschauerraum. Von dort aus treten seine Haupthelden in magische, wunderschön fotografierte Landschaften, um im nächsten Moment wieder in einer Kunstwelt, dem Theater gleich, zu erscheinen. Dieser Wechsel von Künstlichkeit und scheinbarer Wirklichkeit setzt sich auch in den Bewegungen der Schauspieler fort, die mal pantomimisch, mal tänzerisch und dann wieder ganz „normal“ durch das Bild schweben. So wird dem Zuschauer immer wieder vor Augen geführt, dass er „nur“ ein Zuschauer ist und sich mit Distanz dieses Gesellschaftsporträt anzuschauen hat. Bewegende emotionale Momente, Möglichkeiten zur Identifikation oder zum Mitleiden, Mitfiebern mit den Hauptfiguren werden hier nur selten gegeben. Das ist Konzept, aber leider auch ein Mangel dieses opulent gestalteten Films. So agiert auch Keira Knightley als Anna: Wunderschön in Szene gesetzt, strahlt sie etwas merkwürdig Unnahbares aus und zeigt selten ihre Gefühle. Fast wie eine dieser zarten, im Tanz erstarrten Kunstfiguren auf einer Spieluhr.
DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch, Tschechisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch, Griechisch, Hebräisch, Portugiesisch, Tschechisch
Barbara Felsmann
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Verleih-DVDUniversal
Kauf-DVDUniversal
Verleih-Blu-rayUniversal
Kauf-Blu-rayUniversal
Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15. Woche 2013).