Let Me In

Seitdem sein Vater die Familie verlassen hat, lebt der zwölfjährige Owen mit seiner streng gläubigen Mutter allein in dem tristen Wohnblock von Los Alamos in New Mexico. Weil auch diese vor allem mit sich selbst beschäftigt ist und Owen keine Freunde hat, ist er auf sich allein gestellt. Immerhin die neue Nachbarin redet ab und zu mit ihm. Abby ist ungefähr in seinem Alter, wenngleich etwas seltsam. Sie löst Zauberwürfel in wenigen Minuten und trägt selbst im tiefsten Winter keine Schuhe. Aber sie macht Owen auch Mut und fordert ihn auf, sich endlich gegen die Jungen zur Wehr zu setzen, von denen er in der Schule gehänselt wird. Erst allmählich wird Owen bewusst, wer seine neue Freundin wirklich ist: ein Vampir, der regelmäßig Blut benötigt, um leben zu können. Doch Owen hat keine Angst vor ihr. Denn schließlich ist sie die einzige, die für ihn da ist. Als der erwachsene Begleiter von Abby eines Tages ums Leben kommt, braucht Abby auch Owens Hilfe.

Aus Oscar und Eli sind nun Owen und Abby geworden, aus dem verschneiten Schweden das ebenso weiße New Mexico, aus der Gegenwart die frühen 1980er-Jahre. „Cloverfield“-Regisseur Matt Reeves hat nur zwei Jahre nach dem Erfolg des schwedischen Vampirfilms „So finster die Nacht“ ein US-Remake inszeniert, das nur wenig vom Original abweicht und in vielen Szenen sogar wie eine identische Nachbildung aussieht. Für ein europäisches Publikum mag dies ziemlich sinnlos sein; andererseits trifft Reeves – vielleicht auch gerade, weil er keine Risiken eingeht – den melancholischen Ton der Story ziemlich gut. Dank seiner beiden herausragenden Jungdarsteller Chloë Grace Moretz und Kodi Smit-McPhee wird auch die amerikanische Neuverfilmung zu einer gelungenen Mischung aus Coming-of-Age- und Vampirfilm, die vor allem die Nöte der Jugendlichen, ihre Einsamkeit und Angst, stimmig und bisweilen auch mit aller Härte auf den Punkt bringt.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Entfallene Szenen, Making of, Audiokommentar

Stefan Stiletto