Lars und die Frauen

Der Einzelgänger Lars (Ryan Gosling) wohnt in der Garagenwohnung seines Elternhauses. Nebenan leben sein Bruder Gus und dessen Frau Karin. Doch sie haben wenig Kontakt miteinander, denn Lars ist ein Sonderling, der nach einer schwierigen Kindheit (die Mutter starb bei der Geburt, der Vater war schwer depressiv) jeden unnötigen Kontakt meidet. Auch die freundlichen Versuche seiner Schwägerin, ihn einzuladen, nimmt er nur sehr zögerlich an. All das ändert sich schlagartig, als Lars die Liebe seines Lebens entdeckt: Bianca. Ihr gilt ab sofort Lars’ ganze Fürsorge, denn Bianca, die Missionarin aus Brasilien, muss im Rollstuhl sitzen. Was Lars selber scheinbar gar nicht registriert: Bianca ist eine lebensgroße, aufblasbare Gummipuppe! Zunächst Bruder und Schwägerin, doch bald das ganze Dorf folgen dem Rat der Psychologin und behandeln Lars’ Lebensgefährtin wie eine von ihnen.

Die Geschichte ist ebenso skurril wie der Film ungewöhnlich für amerikanische Produktionen. Viel eher hätte man eine solche Inszenierung aus Skandinavien erwartet. Ein eher leiser, unspektakulärer Film, der mit viel Verständnis und einem ganz eigenen Humor die Geschichte eines Außenseiters erzählt. Dabei wirbt er ganz nebenbei für Verständnis, Toleranz und Integration. Natürlich ist das Dorf eine märchenhafte Idylle, die nicht mit hiesigen und erst recht nicht mit amerikanischen Lebensbedingungen zu messen ist. Doch trotz all seiner Naivität schafft es der Film von Craig Gillespie, Mitgefühl und Menschlichkeit zu wecken. Allerdings hatte er mit dem Ausnahmeschauspieler Ryan Gosling (“Half Nelson“) als Lars auch einen echten Trumpf zur Hand.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch, Russisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Dänisch, Estnisch, Finnisch, Lettisch, Litauisch, Niederländisch, Norwegisch, Russisch, Schwedisch, Thai
DVD-Extras: Entfallene Szene, Featurettes, Trailer

Gabi Brandt