Zelle

Der aus dem Irak stammende Tariq lebt und studiert in Köln - ein ruhiger, höflicher junger Mann, der ein unaufregendes Leben führt. Doch angetrieben von seiner strengen Gläubigkeit und seinem Interesse an den politischen Geschehnissen, sprich terroristischen Anschlägen der letzten Zeit, beginnt er, ungute Pläne zu spinnen. Bald hat er auch Mitstreiter gefunden.
Da ist sein labiler Kommilitone Marc, der im Islam neuen Halt finden will. Der Taxifahrer Mesut hat sich von Tariq Geld geliehen und soll nun seine Schulden "angemessen" bezahlen. Und Sarajevo, ein junger Bosnier, ist durch das Kriegsgeschehen im eigenen Land traumatisiert und eine tickende Zeitbombe.
Gemeinsam plant die "Zelle" einen Anschlag auf die Kölner U-Bahn, nicht ahnend, dass die Polizei ihnen schon auf den Fersen ist.

Terrorismus ist seit dem 11. September 2001 ein durchaus populäres Thema für Geschichten junger Filmemacher. Oft geht es dabei jedoch um die Frage, ob man jemanden zu Unrecht terroristischen Gedankenguts verdächtigt ("Folgeschäden", "Fremder Freund"). "Zelle" interessiert diese Frage nicht, sondern stellt eine Gruppe Täter in den Mittelpunkt, die ganz offensichtlich nichts Gutes im Schilde führen. Das könnte durchaus interessant sein, würde die Geschichte weniger auf das Erzählen eines konventionellen Actionthrillerplots setzen und wären die Figuren weniger klischeehaft gezeichnet. So bleibt letztlich nur bemerkenswert, mit welcher Energie der sehr junge Kölner Filmstudent Bijan Benjamin (Jahrgang 1983) seinen ersten Langfilm auf die Beine gestellt hat. Das ist beachtlich und wurde mit der Teilnahme an mehreren Festivals (Montreal, Hof) honoriert.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: HiFi Stereo, Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch
DVD-Extras: Interviews, Trailer

Kirsten Loose