Zatoichi – Der blinde Samurai

Das hatten sich die marodierenden Samurais anders vorgestellt: Eigentlich sollte der blinde alte Mann ein leichtes Opfer für sie sein. Doch dann zieht dieser, Zatoichi genannt, sein Schwert und schlägt die Heißsporne in die Flucht - ein blinder Masseur und Würfelspieler auf der Durchreise. Zatoichis Weg führt ihn in ein Dorf, das vom Ginzo-Clan unterdrückt und ausgebeutet wird. Während Ronin Hattori, ein herrenloser Samurai, sich der Bande anschließt, um mit dem verdienten Geld seine kranke Frau zu retten, tauchen zwei Geishas auf, die für das Clan-Oberhaupt arbeiten wollen. In Wahrheit jedoch planen sie einen lang gehegten Racheakt, den auch Zatoichi unterstützen wird.

Die Figur des Zatochi basiert auf einer TV-Serie aus dem Jahr 1962, die es bis heute auf mehr als 20 Teile gebracht hat. Mit vielen Nebenfiguren reichert Regisseur und Hauptdarsteller Takeshi Kitano („Kikujiros Sommer“, „Dolls“) seine Neubearbeitung des Stoffes an und verleiht ihm Dichte, während Zatoichi selbst eher nicht greifbar bleibt. Kitano gelingt es erneut, betörend schöne Bilder zu schaffen, bisweilen aber auch – wie in diesem Genre üblich – äußerst brutale: wo ein Samurai-Schwert geschwungen wird, da bleiben auch Blutfontänen nicht aus. Dennoch räumt er sich auch immer wieder Platz für Absurdes und Überraschendes ein. Wenn die musikalische Untermalung der Bilder plötzlich aus den Handlungen der Personen auf der Leinwand zu kommen scheint, wenn unzählige Bauern mit ihren Schuhen, Sensen und Hämmern auf einmal rhythmische Musik im Stile von „Stomp“ machen, dann ist dies reine Kino-Magie. Aber es bricht auch mit der eigentlich erzählten Geschichte. Ein zweifellos interessanter Film.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1, dts
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch

Stefan Stiletto