Youth Unstoppable - Der Aufstieg der globalen Jugend-Klimabewegung

Film: Youth Unstoppable - Der Aufstieg der globalen Jugend-Klimabewegung
Prädikat besonders wertvoll
Länge:
89 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Kinostart:
30.09.2021
Regie:
Slater Jewell-Kemker
Darsteller:
Mitwirkende: Abrar Anwar, Alina Pokhrel, Kyle Gracey, Slater Jewell-Kemker, Iain Keith, Emily Hunter, Danny Hutley, Katie Eder, Greta Thunberg u. a.
Genre:
Dokumentation , Jugend
Land:
Kanada, 2018

Darum geht es in der Doku „Youth Unstoppable“:


Haben die Jugendproteste gegen den Klimawandel erst mit Greta Thunberg angefangen? Die kanadische Filmemacherin Slater Jewell-Kemker erinnert mit ihrem Dokumentarfilm daran, wie breit die globale Umwelt-Jugendbewegung bereits vor Gretas Schulstreik aufgestellt war. Sie ist 1992 geboren - im gleichen Jahr, in dem die damals zwölfjährige Severn Cullis Suzuki sechs Minuten lang vor der UN beim Rio-Weltgipfel spricht und eindringlich dazu auffordert, etwas gegen die drohende Katastrophe zu unternehmen. Als Jugend-Delegierte ist Slater später auf vielen UN-Klimakonferenzen von Dänemark über Polen bis zum Pariser Klimaabkommen 2018 dabei. Sie beobachtet die lähmenden und frustrierenden Verhandlungen der Delegierten, aber sie lernt zum Glück auch viele Gleichgesinnte aus allen Teilen der Welt kennen und erlebt am Beispiel von Nepal, wie das Leben der Einheimischen durch den Klimawandel akut bedroht ist. Und sie erlebt hautnah mit, welche tiefen Wunden der Abbau von Ölsanden im kanadischen Alberta nicht nur in der Landschaft hinterlassen hat. Greta Thunberg war es dann allerdings, die eine weltweite Massenbewegung auslöste, die nach Slaters Ansicht nicht mehr zu stoppen ist.


Was „Youth Unstoppable“ sehenswert macht:


Im Verlauf ihrer elfjährigen Arbeit am Dokumentarfilm entwickelt sich Slater vom Kind zur jungen Erwachsenen. Auf der Suche nach ihrem Platz im Leben und in der Klimabewegung wird sie immer wieder von Selbstzweifeln geplagt, die sie offen zur Sprache bringt und auf diese Weise auch die eigene Entwicklung dokumentiert. Das macht den Film besonders authentisch. Viele Szenen sind mit Handkamera gefilmt und zum Teil ohne Nachbearbeitung in den Film eingebettet. Mitunter unscharfe, verwackelte und aus der Horizontale gerückte Bilder verdeutlichen ihre Gefühle und erzählen ganz nebenbei auch von typischen Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens. Slater bringt sich als Person unmittelbar ein, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Ihren Gesprächspartnern hört sie aufmerksam zu und überlässt weitgehend ihnen das Wort. So wird aus der medienaffinen Kinderreporterin eine ausgebildete Dokumentarfilmerin und eine engagierte Umweltschützerin, die sich selbstsicher in der Öffentlichkeit präsentiert und zugleich im privaten Umfeld ihren Beitrag zum Klimaschutz leistet. Ein wirklich sehenswerter Film, der wichtige Hintergrundinformationen kurz zusammenfasst und einmal nicht von außen über ein Thema berichtet, sondern der wirklich unmittelbar aus der Umwelt-Klimabewegung heraus entstanden ist.

Holger Twele

Anbieter

Filmverleih BJF Bundesverband Jugend und Film