Winter Passing

Schon vor Jahren hat die junge Schauspielerin Reese den Kontakt zu ihren Eltern, zwei berühmten Literaten, abgebrochen. Nun hetzt sie wie eine Getriebene durch New York, immer auf der Suche nach emotionaler Nähe, die sie dann doch nicht ertragen kann. Gerade hat Reese vom Tod ihrer Mutter erfahren, da macht ihr eine Verlegerin ein verlockendes Angebot: Für 100.000 Dollar soll sie die Liebesbriefe, die ihr Vater Don Holden an seine Frau geschrieben hat, auftreiben und zur Veröffentlichung freigeben. Reese begibt sich auf die Reise nach Michigan und findet dort einen völlig veränderten Mann vor. Holden lebt zurückgezogen in der Garage, die Villa hat er zum einen Shelly überlassen, einer ehemaligen Studentin, inzwischen schwerkrank. Zum anderen lebt dort der gescheiterte Musiker Corbit. Schockiert über die Zustände in ihrem Elternhaus will Reese so bald wie möglich abreisen. Doch als sie die Briefe entdeckt und zu lesen beginnt, bleibt sie.

Mit „Winter Passing“ inszenierte Regisseur Adam Rapp, der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, ein unspektakuläres, aber solides und professionell gemachtes Familiendrama, das in der Annäherung und Versöhnung von Vater und Tochter mündet. Die Geschichte ist konsequent und schlüssig erzählt, aber zu wenig zugespitzt, um tiefer unter die Haut zu gehen. Der Film tut nicht weh, er ist gut anzusehen, vor allem auch durch seine Starbesetzung. Ed Harris als alter, gebrochener Mann, Will Ferrell („Buddy, der Weihnachtself“) als Komplex-beladener Musiker und vor allem Zooey Deschanel als zerbrechliche Reese sind einfach hervorragend und spielen ihre Rolle sehr glaubwürdig.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: HiFi Stereo, Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch, Englisch

Barbara Felsmann