Willenbrock

Bernd Willenbrock ist Gebrauchtwagenhändler in Magdeburg und ein gemachter Mann: Seine Geschäfte laufen erfolgreich, er besitzt ein schönes Haus und eine hübsche Frau, der er eine Boutique finanziert. Er genießt das Leben mit seiner langjährigen Liebhaberin und einer neuen jungen Freundin, die er sich angelacht hat. Doch ganz langsam schleichen sich Probleme ein. Auf der Fahrt durch die Stadt beobachtet er einen tödlichen Unfall, ein russischer Kunde ist sauer, als Willenbrock dessen Wunschauto an seine junge Freundin verkauft und bei einem Einbruch werden mehrere Autos gestohlen. Als Willenbrock gemeinsam mit seiner Frau Susanne in seinem Wochenendhaus brutal überfallen wird, gerät seine Welt aus den Fugen. Das Erlebnis verfolgt und traumatisiert das Paar. Susanne zieht sich ängstlich zurück und auch Willenbrock selbst verliert immer mehr die Kontrolle über sein schönes Leben.

Nach seinem Erfolg mit dem improvisierten, mit Videokamera gedrehten „Halbe Treppe“ hat der Regisseur Andreas Dresen hier wieder mit klassischer Filmkamera gedreht und einen Roman von Christoph Hein verfilmt. Die Geschichte wird auf nicht sonderlich spektakuläre Weise erzählt. Abgesehen von dem schrecklichen Überfall passieren keine groß dramatischen Dinge. Doch gerade dadurch wird sehr realistisch und glaubhaft geschildert, wie Menschen, die sonst den Erfolg gewöhnt sind, plötzlich ins Trudeln geraten. Der Film berührt durch Kleinigkeiten, seinen atmosphärisch genauen Blick auf Gewinner und Verlierer in Ostdeutschland und seine lebendigen Figuren. Axel Prahl glaubt man wirklich, dass er Bernd Willenbrock ist: ein nicht sonderlich schöner, aber durch sein Geld attraktiver Geschäftsmann, der zutiefst verunsichert wird.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Entfallene Szenen, Audiokommentar, Making of, Kinotrailer

Kirsten Loose