Who loves the Sun

Will war fünf Jahre lang spurlos verschwunden. Er hatte seine Frau Maggie im Bett mit seinem besten Freund Daniel erwischt und war wortlos gegangen. Seither kein Lebenszeichen von ihm. Aber jetzt taucht er plötzlich bei Daniels Eltern auf, sitzt ihnen in ihrem wunderbaren Haus am See gegenüber und kann selbst nicht recht sagen, warum er zurückgekehrt ist. Die Eltern rufen in ihrer Hilflosigkeit Daniel und Maggie an, die sich ebenfalls fünf Jahre lang nicht wieder gesehen haben. Die Stunde der Wahrheit bricht an – werden die drei die Vergangenheit in den Griff bekommen und damit auch ihr Leben? Zunächst einmal prügeln sich die Ex-Freunde – und dann wird auch Daniels Eltern klar, dass es Geheimnisse gibt, die endlich auf den Tisch kommen müssen.

Matt Bissonette möchte dem Zuschauer eine einfache Geschichte zwischen Komik und Tragik erzählen, in klaren, schönen Bildern und ohne die aufgeregten Purzelbäume, die viele ähnlich gelagerte Filme schlagen, um ihr Thema in den Griff zu bekommen. Der Autor-Regisseur mag Vorbilder von Anton Tschechows Erzählungen bis Laurence Kasdans „Der große Frust“ oder Ang Lees „The Ice Storm“ im Kopf gehabt haben. Auf einigen Festivals ist sein Film dafür ausgezeichnet worden. Aber Bissonnette vertraut zu sehr darauf, dass sein gegen den Zeitgeist gedrehtes Stück allein deswegen interessant ist. Er scheitert daran, dass er die Beklommenheit der Personen in einer auf jeder Ebene gebremsten Inszenierung zum Ausdruck bringen will. „Who loves the Sun“ wirkt steif und konstruiert statt still und verhalten – trotz der durchweg namhaften Darsteller. Die an vielen Stellen aufdringliche und oberflächliche Synchronisation verstärkt diesen Eindruck leider noch.

DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Interview, Musikvideo, Bildergalerie, Bio- und Filmografien

Albert Schwarzer