Weißer Oleander

Film: Weißer Oleander
Länge:
109 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Peter Kosminsky
Darsteller:
Michelle Pfeiffer, Alison Lohman, Robin Wright Penn, Renée Zellweger, Amy Aquino
Genre:
Drama
Land:
USA, 2002
Eine egozentrische, selbstbewusste Künstlerin vergiftet ihren Geliebten mit dem Saft des weißen Oleander, nachdem dieser sie betrogen hatte. Sie wird zu einer 35-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Astrid, die 15-jährige Tochter der Künstlerin, kann ihrer Mutter nicht verzeihen, dass ihr die Rache an diesem Mann offenbar wichtiger gewesen ist, als die Erziehung und die Sorge um das eigene Kind. Die nächsten drei Jahre verbringt Astrid in einem Heim für Minderjährige und bei drei verschiedenen Pflegefamilien, die ihr aber keinen emotionalen Rückhalt bieten können. Jedes Mal, wenn sie neue Freundschaften knüpft oder sich bei den Familien wohl zu fühlen beginnt, interveniert die im Gefängnis weiterhin als Künstlerin tätige Mutter, reagiert eifersüchtig und gibt falsche Ratschläge, die Astrids Meinung nach ihr eigenes Glück verhindern. Erst als das Gerichtsverfahren gegen die Mutter neu aufgerollt werden soll, kommt es zu einer klärenden Aussprache zwischen den beiden, nach der Astrid ihre Mutter mit anderen Augen sieht. – So wie die schönen weißen Blüten des Oleander leicht über die giftige Wirkung dieser Pflanze hinwegtäuschen können, hat Regisseur Peter Kosminsky, der sich ähnlich einfühlsam in „No child of mine“ mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs beschäftigt hatte, in schönen, gut ausgeleuchteten Bildern und aus der Zählperspektive einer hübschen Hauptdarstellerin das „Drama eines begabten Kindes“ inszeniert. Ohne Kenntnis des Vaters in einer engen Mutterbeziehung aufgewachsen und künstlerisch hochbegabt, fühlt sich Astrid einesteils als etwas ganz Besonderes, andernteils tief verunsichert, weil sie der Liebe der Mutter nie gewiss sein konnte, zumal diese nur nach ihren eigenen Regeln zu leben bereit war. Die Gegensätze von Schein und Sein, Oberfläche und Tiefenwirkung durchziehen den Film wie ein roter Faden, etwa wenn eine selbstmordgefährdete Frau, die vorübergehend Astrids Pflegemutter wird, in einem idyllisch gelegenen Haus hoch über einer unberührten Küstenlandschaft leidet. So gibt auch die von Michelle Pfeiffer verkörperte, zunächst rätselhaft erscheinende Mutter ihrer Tochter gleich zu Beginn den wichtigen Rat, sie müsse das genaue Hinschauen lernen, um Begreifen zu können. Ein bisschen davon leistet auch dieser sehenswerte Film, der gehobene Unterhaltung bietet und optimistisch endet.

DVD-Bildformat: 1:1,85/16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch/Englisch
Untertitel: Deutsch für Gehörlose

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (32. Woche 2003).