Weiße Hochzeit

Die 17-jährige Abiturientin Mathilde kommt regelmäßig zu spät oder gar nicht und besucht sie mal die Schule, sitzt sie blass und uninteressiert auf der letzten Bank. Bis sich eines Tages der Philosophie-Professor François Zeit für sie nimmt und entdeckt, dass Mathilde außergewöhnlich talentiert ist. Nun setzt er alles daran, sie zu fördern, und erreicht im Lehrerkollegium, ihr Einzelunterricht geben zu können. Obwohl François vor dieser Schülerin gewarnt wird, fühlt er sich mehr und mehr zu ihr hingezogen. Mathilde selbst macht aus ihrem Begehren keinen Hehl, im Gegenteil. Tag und Nacht ruft sie François zu Hause an, legt auf, wenn dessen Frau am Apparat ist, besteht darauf, dass er die Nacht bei ihr verbringt. François versucht sich zurückzuziehen und scheitert. Als er Mathildes Reizen erliegt nimmt sein Leben eine tragische Wendung.

Mit „Weiße Hochzeit“ erzählt der französische Regisseur und Drehbuchautor Jean-Claude Brisseau eine außergewöhnliche Liebes- und Leidensgeschichte. Nichts ist eindeutig in diesem Film, immer wieder wird man auf eine Spur gelenkt, die in der nächsten Szene eine überraschende Wendung erfährt. So nähert er sich dem Phänomen Liebe in einer Komplexität, die einen auf unbeschreibliche Weise in den Bann zieht. Mit der Rolle der Mathilde wurde die 17-jährige Sängerin Vanessa Paradis betraut, die damals am Anfang ihrer Karriere stand. Sie spielt die Mathilde äußerst nuancenreich. Mal ist sie die raffinierte Verführerin, mal das kleine hilflose Mädchen, dann wieder die Frau, die unbeirrbar, aber auch selbst zerstörerisch ihren Gefühlen folgt. Für ihre überzeugende Darstellung wurde Vanessa Paradis mit dem César als beste Nachwuchsschauspielerin geehrt.

DVD-Bildformat: 1:1,33
Ton: HiFi Mono, Dolby Digital 1.0
Sprachen: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Bildergalerie, Biografie

Barbara Felsmann