Wasser und Blut (OmU)

Als die Mutter des 15-jährigen Afroamerikaners Sequan bei einem Wohnungsbrand ums Leben kommt, muss er von New York zu seiner Tante in die Südstaatenkleinstadt Jefferson ziehen. Der ruhige, literaturbegeisterte, schmächtige Junge fällt sofort auf, wird als "Schwuchtel" beschimpft und verprügelt. Gerade sein Cousin Michael demütigt ihn, wo er kann, und nötigt ihn zu sexuellen Handlungen. Offensichtlich ist Michael ebenfalls schwul, würde dies aber vor seiner Basketballclique und insbesondere seinem besten Freund Ahmed nicht zugeben. Sequan erduldet still alle Qualen. In Ahmeds Freundin, der Weißen Lori, findet er erstmals eine Vertraute und in ihrem Bruder Jake eine erste Liebe. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer, als die Gewalt unter den Jugendlichen eskaliert.

Das mit kleinem Budget und Nachwuchsschauspielern gedrehte Drama zeigt die Doppelmoral in der amerikanischen Provinz, in der christliche Werte gepredigt, aber jede Art von Andersartigkeit gnadenlos ausgetrieben wird. Sehr engagiert erzählt der Film von der Unmöglichkeit eines homosexuellen Comingout in einer konservativen Umgebung, aber auch von Rassismus, Jugendgewalt und schwierigen Familienverhältnissen. Das macht "Wasser und Blut" durchaus sehenswert, auch wenn der Film nur als englisches Original mit Untertiteln anzuschauen ist, die technische und darstellerische Qualität eher laienhaft ist und der dramatische Schluss arg dick aufgetragen wirkt.

DVD-Bildformat: 16:9
Sprache: Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Kurzfilm "Jackson Parish"

Kirsten Loose